Einsatz für die jüdische Geschichte

Homburg/St Ingbert · Nachfahren der jüdischen Familien in Spiesen und St. Ingbert haben Stephan Friedrich, der am Albertus-Magnus-Gymnasium unterrichtet, für den "Obermayer German Jewish History Award" nominiert, einen renommierten Preis, der vom Leo Baeck Institute in New York und dem Berliner Abgeordnetenhaus unterstützt wird. Der Preis wird nur an deutsche Nichtjuden vergeben, Die Kandidaten können nur durch Juden vorgeschlagen werden, die ihre Entscheidung begründen müssen. Unter der Leitung von Joyce Gaines (Pompano Beach, Florida), die eine Nachfahrin der Familie Vicktor aus St. Ingbert ist, beteiligten sich Stephen Kahn (San Francisco), Eva und Bill Cummings (Kansas City, Missouri), Gerard Meyer (Lyon) und Gilbert und Raoul Meyer (beide Straßburg) an der Nominierung. Der jährliche Hauptpreis wird an insgesamt fünf Einzelpersonen oder Projekte und Institutionen vergeben, die in besonderem Maße zur Bewahrung jüdischer Geschichte beigetragen haben.

 Stephan Friedrich mit seiner Auszeichnung. Foto: Heike Scholz

Stephan Friedrich mit seiner Auszeichnung. Foto: Heike Scholz

Foto: Heike Scholz

Eine andere Auszeichnung erhalten Nominierte, deren Engagement mit einem "Certificate of Commendation" gewürdigt wird. Stephan Friedrichs Buch über die jüdischen Familien aus Spiesen ("Wir sind Dornen geworden in fremden Augen") war ein Baustein für die Nominierung. Hinzu kommen seine Buchbeiträge und Artikel zu dem Thema. Weitere Aspekte sind die Vorträge, die immer wieder vor verschiedenen Gruppen zu dem Thema gehalten werden, die Unterstützung von jüdischen Familien bei ihrer Familienforschung, die Konzeption einer Ausstellung, die mobil gezeigt wird und als Dauerausstellung fester Bestandteil des Heimatmuseums Spiesen ist, die Mitarbeit an einem Erinnerungsweg auf GPS-Basis und einem virtuellen Denk-Mal-Weg in Spiesen. Die Einbindung von Schülern in verschiedene Projekte, wie Stolpersteinverlegungen oder eine Kunstausstellung trägt zu Toleranz und Wissen um die Vergangenheit bei. Die Jury schreibt, dass "sie höchst beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten" war und diese Leistungen daher mit einem "Certificate" anerkennt. Die "Auszeichnung wird verliehen in Dankbarkeit von Juden aus aller Welt für die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, für den Austausch mit Juden der heutigen Generation und dem Engagement, die Welt zu heilen."

Ein Aspekt ist der Jury besonders wichtig: die Nachhaltigkeit der Bemühungen, die in der Zukunft fortgeführt werden sollen und insbesondere die Jugend vor Rassismus und Intoleranz warnen soll.

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