"Eine Schuldenbremse gibt es nicht"

Worauf muss Saarbrücken verzichten, wenn zehn Millionen Euro in das neue Stadion fließen?Charlotte Britz: Es geht nicht um einen Neubau, sondern um einen umfassenden Umbau. Teile des Stadions würden erhalten bleiben. Dieses Projekt steht auch nicht in Konkurrenz zu anderen städtischen Vorhaben

Worauf muss Saarbrücken verzichten, wenn zehn Millionen Euro in das neue Stadion fließen?Charlotte Britz: Es geht nicht um einen Neubau, sondern um einen umfassenden Umbau. Teile des Stadions würden erhalten bleiben. Dieses Projekt steht auch nicht in Konkurrenz zu anderen städtischen Vorhaben. Erhebliche Erhaltungsinvestitionen in das in die Jahre gekommene Ludwigsparkstadion sind so oder so für die weitere Nutzung als Drittligastadion unvermeidbar. Ich habe bereits vor über einem Jahr darauf hingewiesen, dass ich für eine sinnvolle Sanierung des Ludwigsparkstadions zehn Millionen Euro einkalkuliere, sollte es nicht zu einem Neubau kommen. In Zeiten knapper Kassen ist es aber besonders wichtig, eine nachhaltige Lösung zu finden. Und das tun wir gerade - gemeinsam mit dem Land und dem Verein. Aus meiner Sicht ist ein bundesligataugliches Stadion wichtig für die Infrastruktur und Attraktivität der Landeshauptstadt und des Saarlandes. Der jetzt diskutierte umfassende Umbau ist besser als jahrelange Instandhaltungsmaßnahmen und stellt für mich eine nachhaltigere Lösung dar. Und so oder so gilt: Die Stadt ist mit maximal zehn Millionen Euro dabei. Daran hat sich nichts geändert.

Woher kommt das Geld? Wie ist das mit der Schuldenbremse zu vereinbaren?

Britz: Eine Schuldenbremse für die Landeshauptstadt gibt es nicht. Wir müssen beim städtischen Haushalt vom Land und durch die Kommunalaufsicht kontrollierte Vorgaben erfüllen, etwa was die Neuverschuldung anbelangt. Deshalb ist es wichtig, dass wir ein geändertes Kreditvolumen genehmigt bekommen. Dieses Verfahren ist nicht neu. Eine vergleichbare Lösung haben wir bei dem für Stadt und Land gleichermaßen bedeutenden Großprojekt "Stadtmitte am Fluss" getroffen. Ich bin überzeugt, dass wir neben unseren konsequenten Sparbemühungen wichtige Projekte für die Zukunft dieser Stadt und des Saarlandes realisieren müssen. Nur durch eine Balance aus Sparen und sinnvollen Investitionen kommen wir langfristig voran.

Bedeutet Ihre Formulierung, dass "diese Finanzierung außerhalb des genehmigten Kreditrahmens der Landeshauptstadt erfolgen" muss, dass Sie einen Schattenhaushalt aufstellen wollen?

Britz: Nein, das bedeutet es nicht. Wie bei der Stadtmitte auch muss der Stadtrat dies beschließen und das Land genehmigen. Das ist ein ganz transparentes Verfahren. Das Projekt würde zudem wie jedes andere auch sauber im Haushalt dargestellt.

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