Eine römische Taverne soll mehr Gäste locken

Reinheim. Der Spatenstich im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim am vergangenen Mittwoch war gleich in mehrfacher Hinsicht ein historischer Moment auf historischem Boden. Durch den Bau der Taverne, zur Zeit noch mit dem Kürzel B6 versehen, wird die ehemalige Villenanlage in ihren Dimensionen für die Besucher besser zu erfassen sein

Reinheim. Der Spatenstich im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim am vergangenen Mittwoch war gleich in mehrfacher Hinsicht ein historischer Moment auf historischem Boden. Durch den Bau der Taverne, zur Zeit noch mit dem Kürzel B6 versehen, wird die ehemalige Villenanlage in ihren Dimensionen für die Besucher besser zu erfassen sein. Außerdem wird in Zukunft die Bewirtung sichergestellt. "Wir haben bis jetzt hier ein Problem", so Landrat Clemens Lindemann, "denn wir wollen hier viel Wirtschaft haben. Mit dem Kiosk klappt das nicht immer und die Gäste haben einfach Durst." Außerdem hätten die Besucher auch menschliche Bedürfnisse, und der Denkmalschutz versagte den Reinheimern ein prophylaktisches Toilettenhäuschen."Mit der Taverne und der integrierten Toilette wäre das nicht zu unterschätzende Problem auch gelöst", freute sich der Landrat. "Das Gebäude wird aus Kalkstein gebaut, es soll historisch authentisch sein, darum bemühen wir uns", so die Architektin Sabine Waschbüsch, "nur die Funktionen sind modern. Die Sanitäreinrichtungen und die Küche sollen sich bewusst vom historischen Bestand absetzen."

Mit Joachim Kiefhaber, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, begrüßt Landrat Clemens Lindemann den seiner Meinung nach wichtigsten Mann, "denn er wird euch erquicken. Er bringt uns Geld." 20 Prozent der 1,8 Millionen Bausumme stammen aus Landesmitteln, 30 Prozent bringt der Kreis auf und weitere 50 Prozent kommen von der EU. Kiefhaber gab auch einen Ausblick auf künftige Projekte: "Mit dem Gebäude B8 (Rekonstruktion eines Nebengebäudes mit Ausstellungs- und Tagungsmöglichkeiten) geht es weiter, da haben wir die Mittel schon zugesagt, weil wir zum Standort stehen. Wir werden den Bliesgau aktiv vermarkten. Hier geht es voran." Er überbrachte Grüße von der neuen Landesregierung und betonte, dass der Spatenstich deren erste Amtshandlung sei.

Landrat Lindemann ist dankbar für den Zuschuss, "eine Menge Holz" wie er betont. Das sei eine wichtige Infrastrukturmaßnahme und diese finanzielle Unterstützung sei nicht ohne in einer Zeit, wo die Wirtschaftssituation in den Ländern eher angespannt ist.

"Ich bin mir sicher, dass dieses Gebäude den Kulturpark nachhaltig aufwerten wird und zugleich zu einer Steigerung der touristischen Attraktivität beiträgt", ist sich Lindemann sicher.

Sein ehrgeiziges Ziel ist es, auf die 40 000 Besucher pro Jahr nochmal 20 Prozent draufsatteln zu können. Doch zuerst wartet er auf die Fertigstellung Ende 2012, um "gallo-römische oder auch saarländische Kost hier genießen zu können."

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