Eine lebenswichtige Entscheidung

Dudweiler · In der Stadion-Frage des ASC Dudweiler wurde eine Entscheidung getroffen. Der ASC verkauft einen seiner drei Fußball-Plätze an die Stadt Saarbrücken. Mit dem Kaufpreis von 100 000 Euro kann der Verein zwei Darlehen tilgen.

Der ASC Dudweiler wird sein Stadion nicht verkaufen. Stattdessen will der Verein, zu dessen Gelände zwei Naturrasenplätze und ein Hartplatz gehören, einen Sportplatz an die Stadt Saarbrücken verkaufen. Es handelt sich um den "Mittelplatz". Am vergangenen Dienstag beschloss der Stadtrat Saarbrücken, diesen Kauf zu tätigen. Jetzt fehlt nur noch ein positiver Mitgliederentscheid beim ASC Dudweiler.

"Der Kaufpreis liegt bei 100 000 Euro, die darauf verwendet werden, zwei Darlehen bei der Sparkasse Saarbrücken zu tilgen", erklärt ASC-Präsident Stephan Schorr: "Der besondere Reiz für die Stadt Saarbrücken liegt darin, dass sie derzeit für diese Darlehen als Bürge eintritt; durch die Ablösung der Darlehen würde diese Bürgschaftsbelastung entfallen." Dieses Vorhaben bringt allen Parteien Vorteile: Der Fußball-Bezirksligist kann so sein Stadion behalten und den Mittelplatz weiterhin als Trainings- oder Spielstätte nutzen. Die Pflege des Rasenplatzes übernimmt der ASC, weshalb der Verein auch das alleinige Nutzungsrecht durchsetzen will.

"Diese Entscheidung ist für den ASC lebenswichtig. Wir können uns auf diese Weise finanziell konsolidieren, also unseren Verbindlichkeitsstand um etwa ein Drittel reduzieren", erklärt Schorr: "Gleichzeitig haben uns die Sparkasse Saarbrücken und die Vereinigte Volksbank hinsichtlich der danach noch bestehenden Darlehen günstigere Konditionen eingeräumt, sodass wir, was die monatliche Liquidität angeht, stark entlastet werden. Das wird dem Verein zumindest mittelfristig das Überleben sichern."

Ursprünglich gab es Pläne, das alte Stadion an den Saarländischen Radfahrer-Bund (SRB) zu verkaufen und den Schuldenberg mit diesem Erlös zu drücken. Seit August 2012 gibt es dazu einen Mitgliederbeschluss des ASC Dudweiler. Allerdings kam es seither nicht zu einem konkreten Angebot durch den SRB beziehungsweise des als Käufer auftretenden Landessportverbandes für das Saarland (LSVS).

"Über einen Zeitraum von nahezu vier Jahren haben wir mit dem Bund Deutscher Radfahrer darüber verhandelt, dass die Radfahrer das alte Stadion kaufen wollten, um dort ein sogenanntes Velodrom zu errichten", erklärt Stephan Schorr und stellt klar: "Diese Pläne sind endgültig vom Tisch, weil die Finanzierung der Gesamtmaßnahme nicht darstellbar ist. Der SRB-Präsident Peter Koch steht zwar immer noch mit uns in Kontakt, um eine kleine Lösung herbeizuführen. Hier handelt es sich aber nur um lose Gespräche." Die "kleine Lösung" bedeutet, statt des Velodroms eine BMX-Bahn in Dudweiler zu bauen. Ob es dazu kommen wird, kann ASC-Präsident Schorr noch nicht sagen. Für ihn ist diese Entscheidung "Zukunftsmusik".

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