Eine kleine Brücke macht großen Ärger

Herrensohr/Jägersfreude. Die Stadtteile Herrensohr und Jägersfreude haben wenig gemeinsam, in vielen Bereichen gibt es sogar eine gesunde Rivalität. In einem sind sich aber die Bürgerinnen und Bürger einig: der Ärger über den Zustand der Eisenbahnbrücke zwischen den Orten verbindet über die Bahnlinie hinweg

 An dieser Brücke geht nichts mehr. Foto: aki

An dieser Brücke geht nichts mehr. Foto: aki

Herrensohr/Jägersfreude. Die Stadtteile Herrensohr und Jägersfreude haben wenig gemeinsam, in vielen Bereichen gibt es sogar eine gesunde Rivalität. In einem sind sich aber die Bürgerinnen und Bürger einig: der Ärger über den Zustand der Eisenbahnbrücke zwischen den Orten verbindet über die Bahnlinie hinweg. Seit gut fünf Jahren steht fest, dass die Überführung dringend saniert oder gar erneuert werden muss. Außer einem Verbot für Lkw mit über 7,5 Tonnen Gewicht, einer einseitigen Sperrung und der Errichtung eines Sicherheitszauns ist bislang nichts passiert. Allein die Ampelregelung kostete laut Bezirksbürgermeister Walter Rodermann 32 000 Euro im Jahr. Doch jetzt ist die Verbindung zwischen den Stadtteilen erst einmal dicht (wir berichteten)."Bei einer Sonderprüfung hat die Stadt festgestellt, dass die Brücke aus Sicherheitsgründen bis nach ihrem Neubau im Jahr 2014 für Fahrzeuge voll gesperrt werden muss", erklärte Stadt-Pressesprecher Thomas Blug.

Doch die kleine Brücke ist eine wichtige Verbindung. Durch die Schließung müssen jetzt auch Feuerwehr und Rettungsdienste den Umweg über Dudweiler in Kauf nehmen, eventuell wertvolle Zeit könnte verstreichen.

Bereits 2007 sollte eine Ausschreibung für die Sanierung der Brücke erfolgen. Damals blockierte die Bahn das Vorhaben. Das Bauwerk entspräche nicht mehr den Bestimmungen. Ein Neubau müsse her, Kostenschätzung: drei Millionen Euro. "Da die Brücke die Gleise der DB-Netz AG kreuzt, müssen die Arbeiten bei der Deutschen Bahn angemeldet und genehmigt werden", so Blug weiter, "die Vorlaufzeiten von der Anmeldung solcher Arbeiten bis zum tatsächlichen Baubeginn betragen je nach Auslastung der Bahnstrecke mindestens 18 Monate. Bei einer Planungsdauer von etwa einem Jahr muss die Stadt spätestens im Herbst die Arbeiten bei der Deutschen Bahn anmelden, um 2013 mit dem Bau beginnen zu können. Durch die Auflagen der DB Netz AG muss die komplette Brücke inklusive der Widerlager erneuert werden."

Die Kosten für den Neubau werden auf 2,62 Millionen Euro geschätzt, sie müssen im Haushalt neu beantragt werden und stehen dann im Investitionsprogramm für 2013 bereit. Bis zu ihrer Fertigstellung bleibt die Brücke für den Verkehr gesperrt, nur Fußgänger und Radfahrer können so lange die Verbindung zwischen Herrensohr und Jägersfreude nutzen. Der Ärger darüber wird sie also zwei weitere Jahre zusammenschweißen.

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