Eine Hommage an das "Gedächtnis der Gemeinde"

Oberlinxweiler. "Heinrich Schwingel hat es verdient, dass dieser Platz seinen Namen trägt. "Mit diesen Worten gab Ortsvorsteher Jürgen Zimmer dem Grundstück vor der Kulturscheune in Oberlinxweiler seinen neuen, offiziellen Namen: Heinrich-Schwingel-Platz ist nun auf einem Schild zu lesen, das am vergangenen Freitag bei einer Feier mit dazugehöriger Platztaufe enthüllt wurde

 Jürgen Zimmer (von links), Filmemacherin Joanne Harris und Zimmers Familienmitglieder. Über ihnen: das Platzschild.Foto: sick

Jürgen Zimmer (von links), Filmemacherin Joanne Harris und Zimmers Familienmitglieder. Über ihnen: das Platzschild.Foto: sick

Oberlinxweiler. "Heinrich Schwingel hat es verdient, dass dieser Platz seinen Namen trägt. "Mit diesen Worten gab Ortsvorsteher Jürgen Zimmer dem Grundstück vor der Kulturscheune in Oberlinxweiler seinen neuen, offiziellen Namen: Heinrich-Schwingel-Platz ist nun auf einem Schild zu lesen, das am vergangenen Freitag bei einer Feier mit dazugehöriger Platztaufe enthüllt wurde.Schon im November vergangenen Jahres hatte der Ortsrat beschlossen, den Platz vor der Kulturscheune nach dem kurz zuvor verstorbenen Heimatforscher zu benennen, dessen Elternhaus in unmittelbarer Nähe steht. "Heinrich Schwingel hat sich bis zu seinem Tod immer in und für Oberlinxweiler engagiert", erklärt Ortsvorsteher Zimmer die Entscheidung. "Er war über Jahrzehnte das Gedächtnis unserer Gemeinde. "Außerdem habe er durch seine Zeichnungen und Gemälde das Bild von Oberlinxweiler wesentlich geprägt. Dieses vielfältige Engagement wollte man mit der Benennung des Platzes vor der Kulturscheune würdigen und so durften die nächsten Angehörigen Schwingels das Schild mit dem neuen Namen enthüllen. In einer kurzen Rede gab Zimmer einen Überblick und einen Eindruck von Schwingels Leben und Schaffen. "Mit seinem Tod ist für Oberlinxweiler eine reiche Quelle versiegt", resümierte der Ortsvorsteher.

Im Anschluss an die Platztaufe gab es dann noch eine Europapremiere. In der Kulturscheune wurde der Dokumentarfilm "A mass of wine" der amerikanischen Filmemacherin Joanne Harris erstmals präsentiert. Der Film zeigt das Leben der einfachen Leute in der Zeit von 1750 bis 1870.

Als Grundlage dienten Harris die "Gemeinderechnungen der Heimmeier", zwei alte Manuale, in der die Oberlinxweiler Ortsvorsteher die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde notierten. Heinrich Schwingel hatte die Handschriften vor dem Zweiten Weltkrieg vor der Vernichtung gerettet und die schwer lesbaren Eintragungen in Kleinarbeit "entziffert" und übertragen. Am 6. Oktober 2008, einen Tag vor seinem 90. Geburtstag, hatte Heinrich Schwingel die Originale an das Landesarchiv übergeben. Die Transkription wurde unter dem Titel "Die Bilanzen der Heimmeier" vom Stadtmuseum St. Wendel als Buch herausgegeben. sick

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