Eine Gasse für die Römer

Homburg. Ein Museum verändert sich über die Jahre normalerweise nicht sehr. Man kann es renovieren, Bilder umhängen - aber es wird immer "das Museum" bleiben. Das gilt aber nicht für Freilichtmuseen, denn die leben von immer neuen Ideen und Veränderungen. Das trifft auch auf das Römermuseum in Schwarzenacker zu

Homburg. Ein Museum verändert sich über die Jahre normalerweise nicht sehr. Man kann es renovieren, Bilder umhängen - aber es wird immer "das Museum" bleiben. Das gilt aber nicht für Freilichtmuseen, denn die leben von immer neuen Ideen und Veränderungen. Das trifft auch auf das Römermuseum in Schwarzenacker zu. "Wir haben im Grunde ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den meisten anderen römischen Überresten im Saarland", erklärt Klaus Kell, Leiter der Abteilung Denkmalpflege und Stadtgeschichte in Homburg. Denn Schwarzenacker war eine vollständige, zusammenhängende Siedlung, eine Etappe auf der Römerstraße, "während es sich in Perl-Borg beispielsweise um eine einzelne Villa handelte." Diese Villa vermittele einen Eindruck eines Landsitzes vor 2000 Jahren, "in Schwarzenacker hingegen fehlt dieser Lokalkolorit noch, die engen Gassen, die schmalen Häuser, die Garküchen, die ganze Atmosphäre eines solchen lebendigen, römischen Ortes, das gibt es nicht", erklärt Kell. Das soll sich in den kommenden fünf Jahren ändern. Es sei geplant, eine ganze Straße nachzubauen, um "das römische Schwarzenacker erfahrbar zu machen." Das Geld dafür soll von Stadt und Land kommen, denn es handele sich hierbei um ein großes Projekt mit erheblichem finanziellen Aufwand. Das Wirtschaftsministerium sei da im Rahmen seiner Tourismus-Förderung gefragt, erklärt Kell. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner unterstützt die Pläne in Schwarzenacker und sprach sie kürzlich im Rahmen eines zusammenhängenden Tourismuskonzeptes für Homburg an. Bisher ist geplant, dass die "Säulenstraße" in eine römische Gasse verwandelt wird, die links und rechts von schmalen Häusern gesäumt wird. Ob es nur Fassaden werden oder ganze Häuser, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass es zumindest ein vollständiges Erlebnishaus geben wird, "darin wird ein komplettes römisches Wohnhaus nachgebildet", erklärt Denkmalschützer Kell, "mit Möbeln, Truhen, Betten und Türen". Wünschenswert wäre auch, auf dem Gelände ein modernes Gebäude für Tagungen, Kongresse und Ausstellungen zu bekommen. Platz gibt es jetzt, denn kürzlich hat die Stadt zwei große Grundstücke zum derzeitigen Areal des Römermuseums hinzugekauft. Dort wird jetzt der Boden untersucht und probesaniert. "Bauverfahren und Planungen laufen schon", betont Klaus Kell. www.roemermuseum-schwarzenacker.de

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