Einbrüche bereiten Polizei Sorge

Saarbrücken. Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat im Saarland im vorigen Jahr gegenüber 2009 deutlich zugenommen. Wie aus der von Innenminister Stephan Toscani (CDU) am Freitag vorgestellten Polizeilichen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, gab es im Vorjahr 1696 Wohnungseinbrüche im Saarland, was einem Anstieg um 5,3 Prozent entspricht

 Fenster aus Sicherheitsglas sind nur eines von vielen Mitteln gegen Einbrecher. Weitere Tipps gibt es bei der Polizei. Foto: djd

Fenster aus Sicherheitsglas sind nur eines von vielen Mitteln gegen Einbrecher. Weitere Tipps gibt es bei der Polizei. Foto: djd

Saarbrücken. Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat im Saarland im vorigen Jahr gegenüber 2009 deutlich zugenommen. Wie aus der von Innenminister Stephan Toscani (CDU) am Freitag vorgestellten Polizeilichen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, gab es im Vorjahr 1696 Wohnungseinbrüche im Saarland, was einem Anstieg um 5,3 Prozent entspricht. Dabei wurde nur jede siebte Tat (14,5 Prozent) aufgeklärt. Im Vorjahr hatte die Aufklärungsquote 17,3 Prozent betragen.

Landespolizeidirektor Paul Haben sagte, dass die Polizei trotz der Zunahme der gescheiterten Einbruchsversuche an diesem Problem arbeiten müsse. Daher müsse die von Innenminister Toscani eingesetzte Arbeitsgruppe zur Polizeistruktur dieses Thema "auf dem Bildschirm haben".

Der Chef des Landeskriminalamts, Franz Josef Biesel, gab bekannt, dass in dieser Sache ein bundesweit einmaliger Kooperationsvertrag mit der Handwerkskammer kurz vor dem Abschluss stehe. Er sehe vor, dass Polizeibeamte künftig in Prüfungsausschüssen der Kammer zur Meisterausbildung in puncto Schließ- und Sicherungstechnik säßen. Wie der Landesinnungsmeister Metall, Peter Bollinger, auf Anfrage bestätigte, entsteht derzeit ein Kompetenzzentrum für Schließ- und Sicherungstechnik der Handwerkskammer. Es gebe schon einen entsprechenden Pilotausbildungsgang, in dem acht bis zehn Schließ- und Sicherungstechniker ausgebildet werden. Im Herbst startet ein offizieller Lehrgang für Schließ- und Sicherungstechnik. Ferner wolle man entsprechende Ausbildungsmodule künftig in den Meisterlehrgängen für Schlosser, Schreiner, Fensterbauer, Elektriker und Rolladenbauer anbieten.

Ziel sei es zudem, auch Polizeibeamte in diesem Fach zu qualifizieren. Ferner solle es eine Liste mit Betrieben geben, die in Fragen der Einbruchssicherheit qualifiziert sind. Leider, so Bollinger, gebe es in diesem Gewerbe einen "dubiosen Markt" von Leuten, die als Vertreter mit Bohrmaschinen an Haustüren auftauchten und ihre Dienste in Sachen Einbruchsprävention anböten. Diese Dienste brächten dann meist keinen wirklichen Zugewinn an Sicherheit.

Biesel teilte mit, dass sich Wohnungseigentümer und Mieter wegen Fragen zur Einbruchssicherheit ihrer Wohnungen kostenfrei an das Präventionsdezernat des LKA wenden könnten. Dort könne man sich in der Saarbrücker Graf-Johann-Straße 25-29 nach telefonischer Voranmeldung auch einbruchssichere Türen und Fenster ansehen.

Infos zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen bietet das LKA, Tel. (06 81) 9 62 35 35

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