Einblick in unbekannte Seelenlandschaften

Dillingen. "Was für eine tolle Ausstellung, und was für eine schöne Eröffnung mit klasse Klaviermusik", hat jemand ins Gästebuch geschrieben. Am Donnerstag war die Vernissage zur Ausstellung "Welten wo noch keiner war" mit knapp 30 überwiegend großformatigen Ölgemälden von Roland Schmitt im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus der KEB in Dillingen

Dillingen. "Was für eine tolle Ausstellung, und was für eine schöne Eröffnung mit klasse Klaviermusik", hat jemand ins Gästebuch geschrieben. Am Donnerstag war die Vernissage zur Ausstellung "Welten wo noch keiner war" mit knapp 30 überwiegend großformatigen Ölgemälden von Roland Schmitt im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus der KEB in Dillingen.

Alle Plätze besetzt

Die Cafeteria war bis auf den letzten Platz besetzt. Und die rund 70 Gäste, darunter viele Künstler aus der ganzen Region (inklusive Lothringen) erlebten einen sympathischen Abend. Die häufig erdfarbenen, nie wirklich bunten, Bilder Schmitts haben unter der gezielten Galeriebeleuchtung in den Fluren des altehrwürdigen Oswald-von-Nell-Breuning-Hauses eine besondere Ausstrahlung. Sie laden ein, sich in Welten, wo noch keiner war, entführen zu lassen, wie der KEB-Vorsitzende Horst Ziegler zur Begrüßung sagte.

Eine Einladung zur Ruhe zu kommen war das Klavierspiel von Florian Schwarz - mehr als eine Umrahmung. Nein, der junge Pianist brachte sehr gut ausgewählte und gespielte musikalische Gegenstücke zu den gezeigten Bildern zu Gehör, unter anderem mit Werken von Brahms, Debussy und Eric Satie. Schmitt, der in Saarlouis geboren wurde, in Felsberg aufwuchs, in Saarwellingen lebt und arbeitet, gewährt einen interessanten Einblick in rund 20 Jahre künstlerischen Schaffens, darunter sind erstmals zu sehende Werke.

Ein Trend ist: Die Bilder werden etwas klarer, farbiger; die "Seelenlandschaften", von denen Schmitt gerne selber spricht, lichter. In den Bildern aus den 90er Jahren wird der Betrachter öfter durch geheimnisvolle Pforten in düstere Räume geschickt.

Stil gefunden

Auf jeden Fall hat Schmitt seinen Stil gefunden. Er hat das Experimentieren professionalisiert. Das bezieht sich einerseits auf die Technik, in der der Zufall ebenso seine Funktion hat, wie größte handwerkliche Sorgfalt, andererseits auf die Themen und Motive. Sein "experimentum mundi" (Experiment der Welt) dauert an, ist bleibende künstlerische Anstrengung und mit jedem Bild das Hervorbringen einer neuen Welt, in denen er Teile seiner selbst, seiner Gefühle, Ängste und Freuden und der äußeren Welt vereint.

Die Ausstellung ist bis 12. Oktober bei der KEB in Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14, zu sehen: montags bis donnerstags von acht bis 16.30 Uhr, freitags von acht bis 13 Uhr.

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