Ein Waldgarten mit Reh-Besuch

Schwarzenacker · Sommerzeit ist Gartenzeit. Weil viele Menschen sich an Blumen, Obst, Kräutern und Gemüse erfreuen, startete die SZ eine Serie rund ums Gärtnern. Diesmal stellen wir Peter und Margit Springer vor, die am Audenkellerhof in Schwarzenacker einen Waldgarten mit altem Baumbestand pflegen.

 Der Garten von Margit und Peter Springer ist eher ein Waldpark mit hohen Bäumen. Der Kräuter- und Salatgarten muss abgezäunt werden, sonst kommen die Rehe zum Festmahl. Auch diese Rose wurde mit einem kleinen Zaun umgeben, sonst wäre sie nie zu einem Bogen gewachsen. Der Charme des Gartengrundstücks besteht in seiner Verbindung aus Rasen, Wald und altem Baumbestand. Fotos: red/maa

Der Garten von Margit und Peter Springer ist eher ein Waldpark mit hohen Bäumen. Der Kräuter- und Salatgarten muss abgezäunt werden, sonst kommen die Rehe zum Festmahl. Auch diese Rose wurde mit einem kleinen Zaun umgeben, sonst wäre sie nie zu einem Bogen gewachsen. Der Charme des Gartengrundstücks besteht in seiner Verbindung aus Rasen, Wald und altem Baumbestand. Fotos: red/maa

"Jetzt ist die schönste Zeit im Garten", findet Margit Springer und hat sich eine Karaffe mit selbst gemachtem Holunderblütensirup auf den Tisch ihres Gartenpavillons gestellt. Im Sommer würden sie nicht wegfahren, betont auch ihr Mann Peter Springer, "eher im Oktober, November".

Der große Waldgarten, der hinter dem restaurierten Haus liegt, erfordere regelmäßige Pflege. Es wäre schade, wenn sich die ganze Mühe darin erschöpfe, dass man ausgerechnet dann nicht da ist, wenn der Garten sich von seiner besten Seite zeigt. Und die ist nun mal in den Monaten von Juni bis August. Ab März sind Springers regelmäßig im Garten, ab Mai dann auch schon mal den ganzen Tag lang. Denn das Gelände, das ganz am Ende eines gerade noch asphaltierten Waldweges liegt, muss gegen die Begehrlichkeiten der Natur verteidigt werden. Damit der Wald nicht herüberwächst, wird das terrassenförmig angelegte Grundstück regelmäßig gemäht, der Rasen kurz gehalten.

Das freie Rasengrundstück ergibt den idealen Hintergrund für die majestätischen Bäume, die über 80 Jahre alt sind und ihre Äste ungehindert ausbreiten können. Vor allem der Maronenbaum und eine Blutbuche sind die Schmuckstücke der Anlage. "Sie sind so groß geworden, weil sie auf einer Wasserader stehen", weiß Peter Springer. Seine Frau hat sich inmitten des großen Rasengrundstücks ein kleines, mit einem Staketenzaun eingerahmtes Stück Kräutergarten angelegt. Der Zaun muss sein, "sonst fressen uns die Rehe alles weg".

Hier baut sie Gartenkräuter, Minze, verschiedene Sorten Salat und ein paar Heilpflanzen an. In der Mitte des Gartenweges hat sie sich ein rundes Seerosenbecken angelegt. Sie hat eine Vorliebe für poetische Arrangements, denn auch zwei Kakteentreppen und eine asiatische Ecke zum Meditieren gehören zum Ensemble. Ihr Mann ist mehr fürs Handfeste, er hat hinter dem Haus eine gemütliche Grillhütte angelegt, mit Kamin, Schwenker und einem großen Tisch darin. Es kann hier ruhig regnen oder kühler werden: "Wir sind gewappnet". Dass die ganze Anlage von Margit und Peter Springer so viel Atmosphäre ausstrahlt, liegt aber auch an der Geschichte des Anwesens, das einst zum Besitz der wohlhabenden St. Ingberter Brauerei-Familie Becker gehörte. In den 20er Jahren betrieben die Beckers hier einen Bauernhof als Hobby - es gab Kühe, Hühner - und einen eigens aus Bad Eibling in Bayern (der Heimat der damaligen Becker-Gattin) importierten Heustadl. Anfang der 90er Jahre kaufte Peter Springer dem damaligen Besitzer, Niko Becker, 4000 Quadratmeter des Anwesens ab. "Es war für mich ein Großprojekt", erinnert er sich.

Das Ensemble mitsamt Wohnhaus und Hühnerstall steht unter Denkmalschutz, doch das Ehepaar Springer käme ohnehin nicht auf die Idee, hier etwas abzureißen.

Der Heustadl ist ihr sommerliches Rückzugsgebiet. Auf dem Boden wird nach wie vor frisches, duftendes Heu gelagert, dazwischen stehen Betten. Wenn es im Sommer richtig heiß wird, schlafen Springers auf dem Heuboden. Man kann in die Blätterkronen der Bäume schauen und beim Duft von trockenem Gras und Kamillenblüten wunderbar träumen.

 Die Katze Tabby fühlt sich im Garten wohl.

Die Katze Tabby fühlt sich im Garten wohl.

 Peter und Margit Springer vor ihrem Gartenpavillon.

Peter und Margit Springer vor ihrem Gartenpavillon.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie SZ-Redaktion Homburg möchte gerne Gärten der Leser präsentieren. Schicken Sie uns in den nächsten Tagen ein Foto Ihres Gartens, möglichst mit den Menschen, die ihn mögen, und schreiben Sie dazu, was Ihren Garten für Sie so besonders macht. Ihre Zuschrift, bitte unbedingt mit Namen und Ihren Kontaktdaten versehen, schicken Sie (am besten per E-Mail) an redhom@sz-sb.de oder per Post direkt an die SZ-Lokalredaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, 66424 Homburg. Wir melden uns dann umgehend bei Ihnen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort