Ein Wahrzeichen in Wort und Bild

Saarbrücken. "Viele Köche verderben den Brei." Dass dieses Sprichwort nicht in jedem Fall zutreffe, habe er in den vergangenen Jahren und Monaten bei der Vorbereitung seiner Buchpublikation "Die Ludwigskirche zu Saarbrücken" erfahren

Saarbrücken. "Viele Köche verderben den Brei." Dass dieses Sprichwort nicht in jedem Fall zutreffe, habe er in den vergangenen Jahren und Monaten bei der Vorbereitung seiner Buchpublikation "Die Ludwigskirche zu Saarbrücken" erfahren. Mit diesen Worten leitete Horst Heydt, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken, gestern seine Danksagung ein, an deren Ende nicht er alleine, sondern auch ein knappes Dutzend Mitstreiter am Rednerpult stand. Gut hundert Gäste waren der Einladung des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller gefolgt und zur Vorstellung des neuen Bildbandes in die Staatskanzlei gekommen. Verantwortlich für die Herausgabe des Bandes zeichnet Horst Heydt, der sich seit Jahrzehnten für den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche engagiert. Gemeinsam mit dem Saarbrücker Fotografen Gerhard Heisler, dessen Aufnahmen den rund 230 Seiten starken Bildband schmücken, trug sich Heydt bereits seit gut zwanzig Jahren mit dem Gedanken, ein umfassendes Werk über Architektur und Geschichte der barocken Kirche vorzulegen. Dass dieses Vorhaben nun in die Tat umgesetzt werden konnte, sei all jenen zu verdanken, die die Herstellungskosten für das Buch über Spenden finanzierten oder - wie sämtliche beteiligte Autoren - auf ein Texthonorar verzichteten. Beiträge steuerten neben Horst Heydt auch Jürgen Proföhr, Paul Burgard und Eckart Sander bei. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf des in einer Auflage von 20000 Exemplaren erschienenen Buches soll nach Auskunft von Horst Heydt in die Rekonstruktion des Fürstenstuhls fließen. Wohl wissend, dass es Kritiker gibt, die den Nachbau dieser ursprünglich für den Fürsten und seine Familie bestimmten Loge für überflüssig erachten, nutzt Horst Heydt das Kapitel über den Innraum der Ludwigskirche für ein Plädoyer pro Fürstenstuhl: "Wer denn meint, dass die Zeiten sich geändert haben und eine Fürstenstuhl-Loge unzeitgemäß wäre (. . .) verkennt, dass es auch heute verschiedene (. . .) Herrschaftsbereiche gibt, die das gleiche Grundthema, wenn auch einen anderen Namen haben." Unterstützung für seine Pläne erhält Heydt vom heutigen Landesherrn Peter Müller. Er rührte bei der Vorstellung der auch vom Land mitfinanzierten Publikation kräftig die Werbetrommel für das Buch und die dadurch geförderte Fürstenstuhl-Rekonstruktion. Die Saarbrücker Ludwigskirche bezeichnete Müller als "eines der Wahrzeichen dieses Landes". Für Ludwigsplatz und Ludwigskirche strebt Müller die Aufnahme in das Weltkulturerbe der Unesco an. "Es wäre angemessen, Platz und Kirche als Weltkulturerbe anzuerkennen", meinte Müller. Die Ludwigskirche zu Saarbrücken. Hrsg. von Horst Heydt. Merziger Druckerei und Verlag, 2009. 229 Seiten. 12,80 Euro.

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