Ein Trostpflaster für einen, der eigentlich nicht gehen will

Güdingen. Leidenschaftliche freiwillige Feuerwehrleute fürchten den Tag, an dem sie ihren 63. Geburtstag feiern. Denn dann werden auch die aktivsten unter ihnen verabschiedet und in die Altersabteilung versetzt. So auch der im Dezember von Hans-Jörg Lergon abgelöste langjährige Führer des Löschbezirkes 23 Güdingen, Eugen Towae

 Geehrt, aber doch schweren Herzens schreitet Eugen Towae (2.v. r.) die Reihen der Feuerwehrleute ab. Foto: Becker & Bredel

Geehrt, aber doch schweren Herzens schreitet Eugen Towae (2.v. r.) die Reihen der Feuerwehrleute ab. Foto: Becker & Bredel

Güdingen. Leidenschaftliche freiwillige Feuerwehrleute fürchten den Tag, an dem sie ihren 63. Geburtstag feiern. Denn dann werden auch die aktivsten unter ihnen verabschiedet und in die Altersabteilung versetzt. So auch der im Dezember von Hans-Jörg Lergon abgelöste langjährige Führer des Löschbezirkes 23 Güdingen, Eugen Towae. Der Feuerwehr-Neurentner hatte dreieinhalb Jahrzehnte an der Spitze der Güdinger Wehr gestanden und hat den Löschbezirk somit entscheidend geprägt. Am Freitag, genau zu seinem 63. Geburtstag, organisierten die Feuerwehrkameraden deshalb einen Großen Zapfenstreich für Towae, der als Liebhaber solcher Zeremonien bekannt ist. Mit dabei Feuerwehrkameraden aus Herbolzheim, aus Frankreich und natürlich aus vielen Saarbrücker Löschbezirken, sowie die Stadtkapelle Saarbrücken.

An der Seite seiner Frau Elisabeth verfolgte der scheidende Feuerwehrmann, der in der Feuerwehr und in der Dorfgemeinschaft für seine ehrliche, direkte und oft kompromisslose Art geschätzt wird, Händchen haltend die Zeremonie. Angefangen vom Antreten der Ehrenformationen, über die Befehle "Aufstellung, Serenade", "Helm ab zum Gebet", bis hin zur Nationalhymne und dem Abschreiten der Ehrenformation. Hierbei begleitete ihn Wehrführer Tony Bender, als dessen Stellvertreter Towae auch zeitweise tätig war. Bender hatte beim Zapfenstreich den Befehlsgeber gegeben.

Trotz der großen Ehre beantwortete Towae Fragen nach seinem Gefühlsleben nach der Zeremonie nur mit einem Wort: "Beschissen." Da konnte auch die Beförderung zum Ehrenlöschbezirksführer, die Saarbrückens neuer Sicherheitsdezernent Harald Schindel im Anschluss bei der Feierstunde in der Festhalle aussprach, wenig trösten. Auch Winfried Klein, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Güdinger Vereine schätzt den neuen Alterskameraden der Saarbrücker Feuerwehr. "So berühmt wie er kann man in dieser Stadt eigentlich gar nicht sein", sagt Klein über den Träger des Bundesverdienstordens am Bande und augenzwinkernd: "Wenn Eugen bei der Alterswehr so Gas gibt wie bei den Aktiven, kann sie sich auf was gefasst machen."

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