Ein toller Schwank in drei Akten

Herbitzheim. Zwei erfolgreiche Vorstellungen liegen hinter der Theatergruppe Sodom und Gomorrha, einem Ensemble des Fördervereins der SG Herbitzheim-Bliesdalheim. In der Halle des Bürgerhauses wurde an den beiden Abenden gute Theaterkost serviert, hatte man sich zwar kurz aber intensiv vorbereitet. Den Dreiakter hatte die Gruppe schon vor neun Jahren gespielt

 Eine Szene aus dem Schwank "Der Meisterlügner" der Gruppe Sodom und Gomorrha in Herbitzheim mit (von links) Jürgen Meidinger, Wolfgang Albrecht, Walter Sand (auf Sofa sitzend) und Thomas Klein. Zweieinhalb Stunden ging es auf der Bühne hoch her. Foto: Degott

Eine Szene aus dem Schwank "Der Meisterlügner" der Gruppe Sodom und Gomorrha in Herbitzheim mit (von links) Jürgen Meidinger, Wolfgang Albrecht, Walter Sand (auf Sofa sitzend) und Thomas Klein. Zweieinhalb Stunden ging es auf der Bühne hoch her. Foto: Degott

Herbitzheim. Zwei erfolgreiche Vorstellungen liegen hinter der Theatergruppe Sodom und Gomorrha, einem Ensemble des Fördervereins der SG Herbitzheim-Bliesdalheim. In der Halle des Bürgerhauses wurde an den beiden Abenden gute Theaterkost serviert, hatte man sich zwar kurz aber intensiv vorbereitet. Den Dreiakter hatte die Gruppe schon vor neun Jahren gespielt. Damals feierten Kristina Sand, Tanja Sand und Kerstin Blatt ihr Debüt. In diesem Jahr war Brigitte Nessesohn erstmals dabei, Theaterluft zu schnuppern.Spaß bei den Proben "Ich habe noch nie Theater gespielt, aber die Proben machten mächtig Spaß", so die Herbitzheimerin, die von der Gruppe beim Kegeln für die Rolle verpflichtet worden war. Beim Dreiakter wurde zweieinhalb Stunden treffliche Komik zumeist in "Herwezumer Platt" aus Pauls Wohnstube geboten. Souffleuse Evi Sand, die zusammen mit Thomas Klein auch Regie führte, unterstützte die Mimen, dass sie sich "unfallfrei" durch die Szenen des 87 Seiten starken Textbuches manövrierten. Neun Darsteller sorgten für Kurzweil und so manchen Klamauk, präsentierten sich wahrlich nicht als "Dille-Tanten". In der Verwandlungs- und Paraderolle Thomas Klein als Schauspieler Horst Horsten für süffisante Pointen und Situationskomik. Allein die Verwandlung in seine eigene Schwester, das Einrollen von Amanda Piesekes (Dagmar Nicolai) Haare entfachte Lachsalven. Die Herbitzheimer Theatertruppe hatte mit dem Schwank einen guten Griff getan. Die ansehnlichen Töchter Wally (Caroline Sand) und Heike (Manuela Adam) wollten mit ihrer hausbackenen Mutter Hanna (Brigitte Nessesohn) nach Westerland "urlauben", während Vater Paul (Walter Sand) keinerlei Lust dazu verspürte. Er bevorzugte es vielmehr sich zu Hause gemütliche Stunden zu machen. Getreu seinem Ruf als Meisterlügner inszenierte er dafür einen Anruf seines Chefs, dass er zusammen mit seinem Schwiegersohn Heinz (Wolfgang Albrecht) nach München auf Montage fahren solle. Auch die Schwiegermutter Amanda, die sich gesund "wie eine Industriegrumbeer" fühlte, wurde als krank gemeldet.Süffisanten Pointen Dass die Schwiegermutter dann doch kam, den vor 43 Jahren einen Tag vor der Hochzeit entflohenen Weiberfeind Max (Jürgen Meidinger) nach einigen Verwirrungen wieder traf, die Damen aus Geldmangel kurz nach ihrem "Hinauskomplimentieren" wieder zurückkamen und Dr. Eckstein (Rainer Eiswirth) aus heiterem Himmel auftauchte und alles richtete, hatte sich der Autor Hans Kirchhoff ausgedacht. Wahrlich nicht einschläfernd wie die Szene zum Ende des zweiten und Beginn des dritten Aktes war der Theaterabend, vielmehr hatte er die Wirkung der "Koffeintabletten gegen Müdigkeit." Die beiden Maskenbildnerinnen Roswitha Sperling und Manuela Adam waren gefordert und entledigten sich ihrer Aufgaben mit Schnelligkeit und Bravour. Am Freitag, 8. Januar, hebt sich um 20 Uhr im Gersheimer Kulturhaus zum dritten Mal der Vorhang zu einer weiteren Aufführung, der Eröffnung der 24. Gersheimer Theaterwoche.

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