Ein starker Auftritt und anschließende Giftpfeile

Holz. Weit über 100 Zuschauer - eine Rekordkulisse - erlebten in der Holzer Glück-Auf-Halle ein Saarderby in der Volleyball-Oberliga, das an die Nerven ging. Auch nach Spielende. Ein bärenstarker TV Holz siegte gegen einen starken TBS Saarbrücken II mit 3:1 (24:26, 25:17, 25:21, 25:15) und wahrte seine Chance auf den Regionalliga-Aufstieg

 Die Holzerin Bea Blaß (Zweite von links) blockt in dieser Szene den Schmetterball von TBS-Spielerin Birgit Wahl. Michelle Grandinetti (Zweite von rechts) muss nicht eingreifen. Foto: Rolf Ruppenthal

Die Holzerin Bea Blaß (Zweite von links) blockt in dieser Szene den Schmetterball von TBS-Spielerin Birgit Wahl. Michelle Grandinetti (Zweite von rechts) muss nicht eingreifen. Foto: Rolf Ruppenthal

Holz. Weit über 100 Zuschauer - eine Rekordkulisse - erlebten in der Holzer Glück-Auf-Halle ein Saarderby in der Volleyball-Oberliga, das an die Nerven ging. Auch nach Spielende. Ein bärenstarker TV Holz siegte gegen einen starken TBS Saarbrücken II mit 3:1 (24:26, 25:17, 25:21, 25:15) und wahrte seine Chance auf den Regionalliga-Aufstieg.Beide Mannschaften mussten auf wichtige Spielerinnen verzichten. Bei Holz fehlte die verletzte Sina Born, beim TBS musste die vor vier Wochen am Knie operierte Ex-Holzerin Lisa Berberich passen. Holz legte einen Blitzstart hin und führte im ersten Satz schnell mit 7:1. Doch der TBS holte auf. Birgit Wahl, Nicole Schöpfer und die Ex-Zweitligaspielerin Silke Scheibe knallten dem TV Holz die Bälle um die Ohren, glichen zum 14:14 aus. Und als Trainer Thiemo Kuntz in der Schlussphase die erfahrene Aline Mittler einwechselte, war Holz am Boden. Beim Stand von 23:23 machte Mittler drei direkte Punkte und holte den Satz mit 26:24 für den TBS.

Auch im zweiten Satz führte Holz schnell mit 7:2, gab diesmal die Führung aber nicht mehr ab. Ähnlich verliefen die Sätze drei und vier. Im dritten Satz brachte Holz unbedrängt ein 25:21 nach Hause, und im vierten Satz schienen die ProWin-Volleys den TBS deklassieren zu wollen. 12:1, 14:2 und 17:5 lag Holz vorne. Erst gegen Ende, im Zeichen des sicheren Sieges, ließ der Gastgeber den TBS herankommen. Obwohl Holz vier Matchbälle vergab, reichte es zum klaren 25:15.

Überragende Spielerin beim TV Holz war Bea Blaß, die kaum zu blocken war und insgesamt 15 direkte Punkte machte. Auffallend war auch, dass Trainer Bernd Zewe jede Angabe auf die erst 14-jährige Mara Cacioppo ausführen ließ. Die harten, platzierten Bälle setzten das Mädchen derart unter Druck, dass es viele Annahmen verpatzte und am Ende mit Tränen in den Augen von ihren Mitspielerinnen getröstet werden musste. "Wenn man gewinnen will, muss man die Schwächen des Gegners gnadenlos ausnutzen", erklärte die Holzer Co-Trainerin Doris Wandel. Sie nannte den Erfolg "einen Sieg der Moral. Wir mussten immer Druck machen, denn wenn wir damit aufhörten, war der TBS wieder da".

Auch nach Spielschluss gab es mächtig Aufregung. Bernd Zewe und TBS-Spielerin Birgit Wahl gifteten sich an. Wahl erwies sich als schlechte Verliererin, machte die Schiedsrichter mitverantwortlich für die Niederlage. Auch Silke Scheibe war angefressen. Weil Zewe vor dem Spiel die Favoritenrolle - wegen Scheibe - an den TBS abgegeben hatte, sagte sie mit einer Reibeisenstimme: "Der tickt nicht richtig. Ich habe elf Monate nicht gespielt und bin stark erkältet. Der TBS hat dem TV Holz im Hinspiel doch auch ohne mich mit 3:0 eins auf die Fresse gegeben." Die Ex-Holzerin Helen Kien war eine der wenigen, die die Contenance bewahrte: "Ich will das nicht als Entschuldigung gelten lassen, dass bei uns die halbe Mannschaft krank war. Auch die Schiedsrichter waren nicht Schuld. Holz war besser." dg

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