Ein Rechen mit drei Dimensionen

Püttlingen · Die Anwohner des Schlehbaches in Püttlingen sollen nicht mehr von Hochwasser heimgesucht werden. Das Bauamt will die Misere in dem Neubaugebiet mit mehreren Maßnahmen in den Griff bekommen.

 Am Püttlinger Schlehbach laufen Arbeiten zum Hochwasserschutz. Das Neubaugebiet am Schlehbach war in der Vergangenheit wiederholt von Hochwasser heimgesucht worden. Foto: Jenal

Am Püttlinger Schlehbach laufen Arbeiten zum Hochwasserschutz. Das Neubaugebiet am Schlehbach war in der Vergangenheit wiederholt von Hochwasser heimgesucht worden. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Am Püttlinger Schlehbach laufen Arbeiten zum Hochwasserschutz. Das Neubaugebiet am Schlehbach war wiederholt von Hochwasser heimgesucht worden. Die derzeitigen Arbeiten widmen sich einem speziellen Problem, das mit zu den Hochwässern beigetragen hatte: Im Schlehbach gibt es ein fest eingebautes Metallgitter, den sogenannten Auffangrechen, der Schmutz und Treibgut aufhalten soll, bevor es in den unterirdisch kanalisierten Bereich des Baches gerät.

Tieferes Bachbett

Doch an diesem Rechen hatte sich oft Material verfangen und den Durchfluss des Wassers blockiert. Das soll sich nun ändern, schildert der Püttlinger Bauamtsleiter Rainer Stein: Der neue Rechen an der Schlehbachverrohrung Dr.-Plaßmann-Straße/Schlenderweg "wird dreidimensional mit der Möglichkeit der Unter-, Über- und Unterströmung mit neuem Einlaufbauwerk ausgebildet", heißt: Der neue Rechen sitzt wie eine Art Korb im Bach, an dem das Wasser an allen Seiten vorbei strömt, so dass es nichts ausmacht, wenn doch mal an der Vorderseite Gegenstände hängen bleiben.

Außerdem wird das Bachbett über eine Länge von 60 Metern neu ausgebildet und vertieft. Dadurch gibt es dann auch den problematischen knapp 60 Zentimeter hohen Absturz am Rechen nicht mehr. Die Arbeiten an diesem ersten Schritt der Hochwasserschutz-Maßnahmen, so Stein, sollen voraussichtlich Mitte Oktober abgeschlossen werden.

Für die kommenden Jahre sind weitere Schritte vorgesehen, darunter der Bau eines Regenüberlaufbeckens hinter der Umgehungsstraße, das die Abwässer aus dem Gebiet der Ritterstraße speichert und gedrosselt an den Hauptsammler ableitet. Der wichtigste Schritt allerdings ist der Neubau eines Hochwasserrückhaltebeckens direkt oberhalb der Umgehungsstraße, das nicht mehr Wasser durchlässt, als der Schlehbach unterhalb der Landstraße aufnehmen kann. "Das Becken wird auf ein 100-jährliches Ereignis dimensioniert", sagt Stein.

Eine weitere Schutzmaßnahme ist bereits erledigt worden: Bei extremem Starkregen war vom Weiherberg abfließendes Wasser über den Wendehammer am Ende des Schlenderweges in die Straße hinein abgelaufen. Künftig wird dieses Wasser über eine Rinne direkt in den Schlehbach geführt.

Ebenfalls dem Hochwasserschutz dient die Erneuerung des Schlehbach-Sammlers (mit größeren Rohren) ab der Weiherbergstraße bis zur Hohbergstraße; der Sammler verläuft hier parallel zum Bach. Alle Baumaßnahmen zusammen haben - einschließlich der Kanalarbeiten - ein Volumen von mehr als vier Millionen Euro.

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HintergrundDer Sammel-Rechen ist im Schlehbach notwendig, weil an dieser Stelle eine Verrohrung des Baches beginnt, der erst wieder hinter der Bahnhofstraße ins Freie tritt. "Ohne den Rechen", so Rainer Stein, " könnte sich Schwemmgut unterirdisch verfangen und würde zu enormen Problemen führen. Außerdem muss natürlich verhindert werden, dass zum Beispiel Kinder in die Verrohrung geraten." mr

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