Ein Radweg soll vor Hochwasser schützen

Homburg/Einöd. Wie passen eine Trinkwasserleitung, ein Radweg und ein Damm zum Hochwasserschutz zusammen? Die Antwort soll in Einöd gegeben werden. Hier ist nämlich ein 510 Meter langer Radweg geplant, der ab der Webenheimer Straße parallel zur Ernstweilerstraße führen und an der Kreuzung Traubenbergstraße wieder auf die Hauptstraße münden soll

Homburg/Einöd. Wie passen eine Trinkwasserleitung, ein Radweg und ein Damm zum Hochwasserschutz zusammen? Die Antwort soll in Einöd gegeben werden. Hier ist nämlich ein 510 Meter langer Radweg geplant, der ab der Webenheimer Straße parallel zur Ernstweilerstraße führen und an der Kreuzung Traubenbergstraße wieder auf die Hauptstraße münden soll. Und dieser Weg soll sozusagen einen etwa 20 bis 40 Zentimeter hohen Minidamm krönen (wir berichteten). Das Ganze ermöglicht wiederum den Stadtwerken, ihre Trinkwassertransportleitung in den Damm zu verlegen und nicht die alte mitten durch Einöd zu erneuern, was dem Ortsteil eine weitere dicke Baustelle erspart.Dass dieses Dreier-Paket geschnürt werden konnte, liegt auch im Hochwasserschutz begründet, der das Gebiet in der Schwarzbachaue betrifft. Und es hat etwas mit der B-423-Umgehung zu tun. Es sei nämlich die Aufgabe des Landesamtes für Straßenbau, bei der Planung für die Umgehung den Hochwasserschutz zu berücksichtigen, erläuterte Homburgs Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff. Dafür sei 2006 eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. Darin sei klar geworden: Um Einöd vor Schwarzbach-Hochwasser zu schützen, ist ein Damm nötig. Da die Leitungspläne der Stadtwerke und die Radwegwünsche des Landes bekannt waren, sei es zu der Idee gekommen, alles aneinanderzukoppeln.

Dadurch sind nun aber verschiedene Behörden und Ämter betroffen: neben der Stadt Homburg und den Stadtwerken, das Landesamt für Straßenbau (LfS) und das Landesamt für Umweltschutz (LUA). Letzteres hatte, nachdem der Antrag für den Radweg Ende 2010 vorgelegt wurde, noch einen Landespflegerischen Begleitplan (LPB) gefordert.

Dies geschah, wie Homburgs Pressesprecher weiter berichtete, schon nach wenigen Wochen, "also vor Weihnachten 2010". Zunächst hatte die Stadt mitgeteilt, dass sich das Amt für die zusätzliche Anforderung ein ganzes Jahr Zeit gelassen hätte. Das sei aber nicht so gewesen, bestätigte Kruthoff den Irrtum. Grundsätzlich, erläuterte der Stadtpressesprecher, sei so ein Plan dazu da, "den Eingriff in Natur und Landschaft auszugleichen, sprich: die durch die Baumaßnahme entstehenden ,Verluste' durch gezielte und geeignete Anpflanzungen wieder ins Lot zu bringen".

Und hier kommt nun das LfS ins Spiel. Da dieses die Umgehung der B 423 plane, diese auch im Hochwassergebiet der Schwarzbachaue wirksam wird, wurde die Planung für den Damm, auf dem der Radweg verlaufen soll, dem LfS übertragen, erläuterte er. Genau da sei aber wohl ein "Kommunikationsproblem" aufgetreten.

Das LfS erstellte den vom LUA gewünschten Plan nicht, die Stadt dachte aber, das Amt täte dies. Dies kam letztlich zwischen Stadt, LUA und LfS erst im vergangenen September deutlich zur Sprache. "Danach hat es dann das Bauamt der Stadt übernommen", so Kruthoff. Die Folge: Zeitverlust.

Seit November liege nun auch der Zusatzplan beim Landesamt für Umweltschutz. Gibt das nun grünes Licht, dann könnte es zügig vorangehen, die Ausschreibung sei vorbereitet, so Kruthoff. Es sei dann noch eine Sache von zwei Monaten bis zum Baubeginn. Die Arbeiten teilen sich dann voraussichtlich so auf: Das LfS baut den Damm, die Stadtwerke die Leitung, die Stadt asphaltiert den Weg.

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