Ein neuer Anfang an der "Endstation''

Saargemünd/Saarbrücken. Ein "Geheimtipp" ist die Brasserie Terminus (Endstation) in Saargemünd streng genommen nicht mehr. Denn einige Saarbrücker haben das im Sommer 2009 eröffnete Lokal bereits entdeckt, lassen sich mittags die "Plat du jour" (Tagesmenü) schmecken oder kommen am Abend zu Konzerten und Lesungen

Saargemünd/Saarbrücken. Ein "Geheimtipp" ist die Brasserie Terminus (Endstation) in Saargemünd streng genommen nicht mehr. Denn einige Saarbrücker haben das im Sommer 2009 eröffnete Lokal bereits entdeckt, lassen sich mittags die "Plat du jour" (Tagesmenü) schmecken oder kommen am Abend zu Konzerten und Lesungen. Namentlich Freunde von Jazz und experimenteller Musik, aber auch Klassik, Tango, Chanson und Klezmer zieht es nach Saargemünd, wo das Terminus die "Konzertpendler" in verkehrstechnisch perfekter Lage direkt beim Hauptbahnhof empfängt. Wer die Programmzettel studiert, die die Brasseriegründer Guy Krebs, Philippe Huster und Geoffroy Muller an ihre Gäste verteilen, entdeckt bekannte Namen aus der Saarbrücker Musikszene. Im Mai etwa gastierten das Jazz-Duo Hartmut Oßwald und Daniel Prätzlich und das Kirsti Alho-Trio im Terminus. Aber auch Gruppen von außerhalb, darunter "Mamsell Zazou" aus Würzburg und "KnoM .T HiFi 3", kommen für einen Gig ins Terminus. "Wir wollten keine normale Kneipe machen und nur Getränke ausschenken", erzählt Geoffroy Muller, der das Terminus im Juni vergangenen Jahres in einer spontanen Aktion mit zwei Freunden gründete und dafür sein Antiquariat "Charivari" in der Rue France in Saargemünd aufgab. Die Bücher zogen mit um und stehen nun in einem der beiden Räume des Terminus. "Es ist gut, Bücher in einer Kneipe zu haben", findet Geoffroy. "Man kann sich ein Buch nehmen zum lesen, und wer will, kann es auch kaufen." Genutzt wird die "Hausbibliothek" auch für Lesungen und ruhigere Programme. Die eigentliche Bühne befindet sich im Schankraum, den sich bei Abendveranstaltungen Stammgäste mit Konzertbesuchern teilen. Geoffroy Muller, der das Kulturprogramm im Terminus organisiert, setzt auf "kulturelle Aktivitäten, die man normalerweise nicht so oft in Kneipen erlebt", darunter Neue Musik, Klassik, Jazz und musikalische Lesungen. Auch "Theatersachen" schweben Geoffroy vor, der selbst Trompete spielt und experimentelle Musik und Performances macht. Zu Auftritten eingeladen werden im Terminus nur Profis, erzählt Geoffroy. "Das Geld, das wir zur Verfügung haben, sollen Leute bekommen, die von ihrer Musik leben." Bezahlt wird die Gage vom Terminus, das die Konzerte kostenlos anbietet und Hutsammlungen veranstaltet, um einen Teil des Kulturprogramms zu refinanzieren. Trotz des hohen Niveaus, das sich die Inhaber des Terminus in Sachen Kulturveranstaltungen auf die Fahne geschrieben haben, wollen die drei Wirte auch die ganz normalen Kneipenbesucher nicht vergraulen. "Wir sind nicht elitär, sondern eine populäre Kneipe, die morgens früh aufmacht, Frühstück und Mittagessen anbietet und in der sich jeder wohlfühlen kann", sagt Geoffroy. Oft blieben Stammgäste auch bei Konzerten mit experimenteller Musik. "Wenn sie das hier erleben und mit den Musikern reden können, bleiben die meisten, hören zu und lassen sich darauf ein, etwas Neues kennenzulernen." Brasserie bouquinerie Terminus , 7 avenue de la gare, Saargemünd, Tel. (00 33) 3 87 02 11 02. Öffnungszeiten: Täglich durchgehend geöffnet von 7.30 Uhr bis mindestens 23 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen.

Auf einen BlickDie nächsten Termine im Terminus: Freitag, 18. Juni, 20.30 Uhr: Mop de Kop (Jazzkonzert). Montag, 21. Juni, 20.30 Uhr: Fête de la musique (Open-Air-Konzert). Mittwoch, 23. Juni, 20 Uhr: "Poésie et Témoignage" - Musikalische Lesung mit Anna Akhmatova. Donnerstag, 24. Juni, 19 bis 22 Uhr: "Le Rendez-vous du Tango" (Tanzabend). Sonntag, 27. Juni, 21 Uhr: Les Ongles noirs (Chanson/Rock). Bei allen Veranstaltungen im Terminus ist der Eintritt frei, es gibt eine Hutsammlung. rae

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