Ein moderner Legionär kommt nach Schwarzenacker

Schwarzenacker. Als der mittlerweile über die Fachwelt hinaus bekannte Historiker Marcus Junkelmann im Mai des Jahres 1985 mit sieben Männern in der Ausrüstung römischer Legionäre in 24 Tagen von Verona nach Augsburg marschierte, wurde dieses Ereignis zur "Geburtsstunde der experimentellen Archäologie"

 Ein Urgestein der Römerbewegung, Horst R. Bürger, hält am 20. März einen Vortrag in Schwarzenacker. Foto: Römermuseum

Ein Urgestein der Römerbewegung, Horst R. Bürger, hält am 20. März einen Vortrag in Schwarzenacker. Foto: Römermuseum

Schwarzenacker. Als der mittlerweile über die Fachwelt hinaus bekannte Historiker Marcus Junkelmann im Mai des Jahres 1985 mit sieben Männern in der Ausrüstung römischer Legionäre in 24 Tagen von Verona nach Augsburg marschierte, wurde dieses Ereignis zur "Geburtsstunde der experimentellen Archäologie". Es folgte eine Welle weiterer Experimente, und es entstand eine "Römerszene", die sich über Deutschland und ganz Europa verbreitete. Bei dem Marsch wurde Wert darauf gelegt, dass die Legionäre mit originalgetreuen Nachbildungen von Waffen, Kleidern, Gepäck und Schuhwerk ausgerüstet waren. Wichtig war bei dem Gewaltmarsch auch, dass der Tagesablauf mit Essenszubereitung, Lagerbau und Wacheschieben eingehalten wurde. Der Trupp führte den Namen Legio XXI Rapax.Horst R. Bürger, einer der sieben Gefolgsleute Junkelmanns, gilt heute als "Urgestein der Römerbewegung". Seit seinem Marsch informiert er unaufhörlich bei unterschiedlichen Gelegenheiten über die legendäre Alpenüberquerung und auch die anderen großen Märsche, die er mit Freunden/Legionären unternommen hatte. Nun kommt der heute 70-Jährige ins Edelhaus am Römermuseum in Schwarzenacker. Darauf weist die Stadt weiter hin. In einem Vortrag wird hier über seine Erlebnisse berichten. Unter dem Titel "Ein römischer Veteran erzählt aus seinem Leben als Legionär in römischen Diensten" gibt es dann am Dienstag, 20. März, 19.30 Uhr, viel Interessantes zu hören. Bürger, der zwischenzeitlich schon mehrfach in Schwarzenacker war, etwa bei der Einweihung des Barockgartens vor nunmehr 26 Jahren, hatte bei diesem Marsch maßgeblich die Organisation übernommen. Als sachkundiger Berater der experimentellen Archäologie hält der Römer-Experte nun nicht nur Vorträge vor Schülern und in Museen, sondern ist auch nachgefragter Berater bei Universitäten und bei Filmproduktionen, hieß es in einer Ankündigung weiter.

Bürger verbindet aber auch eine besondere Beziehung zu Schwarzenacker. Die Begegnungen mit Professor Alfons Kolling, dem Ausgräber und Initiator des Museums, sowie die Weiterentwicklung des Museums interessieren ihn bis heute. Mit Auftritten als Legionär am Tag der offenen Tür und Vorträgen ist er seitdem nachgefragter Ansprechpartner für die Museumsbesucher.

In seinem Vortrag am 20. März, den er mit anschaulichem Bildmaterial ergänzen wird, legt er den Schwerpunkt auf die Ereignisse der Alpenüberquerung von 1985. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. red

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