Ein Krimi mit gutem Ausgang

Fischbach/Holz · Die Volleyballerinnen des TV Holz bleiben nach einem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen den Tabellenzweiten VC Wiesbaden II weiter im Geschäft um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

 Da kann sich die Wiesbadenerin Vivien Weiß-Drumm (Nummer 11) noch so sehr ins Zeug legen – am Holzer Block mit Lisa Riedel (links) und Kristin Torre kommt sie mit ihrem Angriffsschlag nicht vorbei. Foto: Wieck

Da kann sich die Wiesbadenerin Vivien Weiß-Drumm (Nummer 11) noch so sehr ins Zeug legen – am Holzer Block mit Lisa Riedel (links) und Kristin Torre kommt sie mit ihrem Angriffsschlag nicht vorbei. Foto: Wieck

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Am Ende des fünften Satzes hält es niemanden mehr auf seinem Platz. Die 250 Zuschauer in der Fischbachhalle in Quierschied-Fischbach stehen und schauen gebannt auf das Spielfeld. Nach einem wahren Volleyball-Krimi steht es 2:2 nach Sätzen im Drittliga-Spitzenspiel zwischen den Prowin Volleys des TV Holz und dem VC Wiesbaden II. Und die Gastgeberinnen liegen im Tiebreak mit 14:11 in Führung - Matchball. Der nächste Punkt geht an Wiesbaden. Ein Raunen geht durch die Ränge.

Dann endlich werden die Fans der Holzerinnen erlöst: Nach einer Angabe von Wiesbadener Seite schmettert TV-Spielerin Michelle Grandinetti den Ball über das Netz. Die Damen aus Hessen bringen den Ball nicht unter Kontrolle, befördern ihn mit Mühe und Not wieder auf die Gegenseite. Der Ball landet im Aus - und Holz gewinnt. Auf der Tribüne bricht orkanartiger Jubel aus.

"Im Großen und Ganzen war das ein Spiel auf Augenhöhe", sagte Lisa Riedel, Spielführerin des TV Holz, nach dem 3:2 (25:14, 25:27, 17:25, 25:14, 15:12) über den Tabellenzweiten am Samstagabend. "In den Phasen, in denen wir zurücklagen, hat unsere Annahme nicht gut funktioniert. Deshalb konnten wir unser Spiel nicht aufbauen und haben diese Sätze dann verloren", analysierte die 26-Jährige das Heimspiel. Zu Beginn der Begegnung war von schlechten Annahmen und fehlendem Spielaufbau auf Seiten des TV allerdings nichts zu sehen: Holz dominierte Wiesbaden nach Belieben und gewann den ersten Satz mit elf Punkten Unterschied. Das reibungslos laufende Holzer Angriffsspiel, das von Riedel als Zuspielerin angeleitet wurde, büßte auch im zweiten Satz nicht seine Gefährlichkeit ein.

Aber auch Wiesbaden fand nun mehr und mehr ins Spiel. "Die haben ab dem zweiten Satz angefangen zu kämpfen und sind immer stärker geworden. Und wir waren auf einmal von der Rolle", sprach TV-Trainer Jörn Riemenschneider von den sich langsam verschiebenden Kräfteverhältnissen. Gegen Ende des zweiten Satzes ging Wiesbaden zum ersten Mal mit 20:19 in Führung. Nach einem zwischenzeitlichen 25:25-Gleichstand sicherte sich Wiesbaden mit einem 27:25 den Sieg im zweiten Satz. Im dritten Durchgang war Holz dann vollends "von der Rolle": Die von Riedel erwähnten Probleme bei der Annahme mehrten sich, das Angriffsspiel kam zum Erliegen. Wiesbaden lag schnell mit 12:5 vorne und gewann diesen Satz deutlich mit acht Zählern Vorsprung.

Nach der volleyballerischen Talfahrt der Gastgeberinnen ging es allerdings auch wieder bergauf: Wie zu Beginn der Partie, präsentierten sich die Holzerinnen nun wieder auf der Höhe ihres Könnens. Eine 15:5-Führung im vierten Satz wurde zu einem 25:14-Sieg in diesem Durchgang ausgebaut. Im entscheidenden Satz Nummer fünf, dem Tiebreak, entspann sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das am Ende durch den Wiesbadener Ball ins Aus zu Gunsten des TV entschieden wurde.

 Auf dem Weg in die 2. Liga? Die Volleyballerinnen des TV Holz um ihren Trainer Jörn Riemenschneider (Mitte hinten). Foto: Wieck

Auf dem Weg in die 2. Liga? Die Volleyballerinnen des TV Holz um ihren Trainer Jörn Riemenschneider (Mitte hinten). Foto: Wieck

Foto: Wieck

Holz hat nun vier Spiele vor Ende der Saison auch weiterhin gute Chancen, in die 2. Liga aufzusteigen. Zurzeit steht Holz mit 41 Punkten auf dem vierten Platz, ist aber punktgleich mit dem Dritten SV Sinsheim. Da Sinsheim und auch der Tabellenerste TV Villingen sich dazu entschieden haben, in der 3. Liga zu verbleiben, würde der dritte Rang für den direkten Aufstieg ausreichen. Aber auch, wenn Holz am Ende nur auf Tabellenplatz vier landet, ist der Aufstieg drin. In der 2. Liga Süd wird am Ende nämlich ein Platz unbesetzt bleiben, und die Vereinsführung in Holz könnte einen Antrag auf diesen freien Platz bei der Deutschen Volleyball Liga stellen.

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