Ein glühender Verfechter Europas

Saarbrücken. Ein Mann, der sein Leben lang die europäische Bewegung im Saarland angetrieben hat, wird an diesem Sonntag 80 Jahre alt: der Saarbrücker Arno Krause (Foto: Theobald). Wer im Saarland an Europa denkt, an die Europäische Akademie in Otzenhausen, an die Europa-Union oder an die Asko-Europa-Stiftung, der denkt an ihn, an Arno Krause

Saarbrücken. Ein Mann, der sein Leben lang die europäische Bewegung im Saarland angetrieben hat, wird an diesem Sonntag 80 Jahre alt: der Saarbrücker Arno Krause (Foto: Theobald). Wer im Saarland an Europa denkt, an die Europäische Akademie in Otzenhausen, an die Europa-Union oder an die Asko-Europa-Stiftung, der denkt an ihn, an Arno Krause.

Die Weichen für seinen Weg nach Europa wurden im Frühsommer 1948 gestellt. Damals, als der Europäer der ersten Stunde in Saarbrücken seine Ausbildung zum Bankkaufmann beendete, stand der erste europäische Kongress in Den Haag vor der Tür, an dem sich auch das Saarland beteiligen sollte. Aus dem Haager Kongress ging die Gründung des Europarats hervor, der kurz danach zu einer weiteren wichtigen europäischen Institution, der Montanunion, führte. Dort wurde klar, nicht in allen Ländern Europas herrschten die gleichen Vorstellungen darüber, wie Europa aussehen sollte. Krause, der bis dahin in der sozialistischen Jugend "Die Falken" in Saarbrücken engagiert war, blieb in seinem Wirken nicht unbeobachtet. Schon bald rief Heinz Braun (SPS), Justizminister in der saarländischen großen Koalition unter Regierungschef Johannes Hoffmann (CVP), bei Krause an, um ihm mitzuteilen, dass eine saarländische Europa-Union gegründet werden sollte. Ob er eventuell bereit sei, da als Vertreter der Jugend mitzumachen? Krause: "Ich war fasziniert." Im März 1949 wurde die Europa-Union in der Saarbrücker Wartburg aus der Taufe gehoben und der junge Europa-Idealist zum ersten Vorsitzenden der Jugendorganisation gewählt. Zwei Jahre später wechselte er auf den Posten des Generalsekretärs der Europa-Union Saar und machte Europa zu seinem Beruf. Seine Arbeit bei der Bank gab er auf. "Seither hat sich mein ganzes Leben auf Europa konzentriert", sagte Krause, als er anlässlich des 50. Jahrestags des Saar-Referendums vom 23. Oktober 1955 von unserer Zeitung über seine Einschätzung des Saarstatuts befragt worden war. Unter Ministerpräsident Hoffmann, so Krause, sei im Saarland die Sozialpolitik vorbildlich gewesen, die Versorgung mit Konsumgütern habe keine Wünsche offengelassen.

Dennoch habe das Saarstatut 1955 keine Chance gehabt, weil die Heimatbund-Parteien im Abstimmungskampf die Zugehörigkeit der Saar zu Deutschland in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen gestellt hätten - obwohl es hierum nicht ging. gf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort