Narrenschau in Nalbach Ein farbenfroher Querschnitt der Faasend

Nalbach · Bei der Narrenschau des VSK kam der politische Spott etwas kurz, das tat der Stimmung aber keinen Abbruch.

 Durch und durch grün: Umweltminister Reinhold Jost mit seiner Frau Dunja als Saarlodris.

Durch und durch grün: Umweltminister Reinhold Jost mit seiner Frau Dunja als Saarlodris.

Foto: Ruppenthal

War das ein bunter Mix aus herrlichem Humor, akrobatischen, fantasievollen und farbenfrohen Tänzen und mitreißender Musik – von packender Rockmusik bis hin zum stimmungsvollen Gruppengesang. Noch ein Schuss Travestie dazu und ein Heer närrischer Karnevalisten im Publikum, das unermüdlich das Gezeigte mit Applaus und gemeinsamem Gesang – „Uiuiui, auauau“ oder „Oh, wie ist das schön“ – unterstützte. Fertig ist die Narrenschau mit dem Anspruch, Querschnitt der saarländische Faasenacht zu sein, die des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) würdig ist.

Zwar fehlte Gretel, die Putzfrau des Landtages; bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin hat sie offenbar bei Annegret Kramp-Karrenbauers Verhandlungspartnern so viele Klinken zu putzen, dass weder die Landesmutter noch ihre Bühnenfigur Gretel oder Stellvertreterin Anke Rehlinger den Weg in die Litermonthalle in Nalbach fanden.

So kam dann auch der politische Spott ein wenig kurz, also erheiterten die Akteure mit amüsanten Geschichten mitten aus dem Leben. „Zeig mir doch mal, wie man im Internet surft“, forderte Mutter Ramona Symmanek ihren Sohn Sören auf. „Nun mit dem Surfbrett ganz bestimmt nicht“, eröffnete er den lustigen Schlagabtausch auf der Bühne. Teenager-Problemen widmeten sich später Jacqueline Caspar und Michelle Jenal, die Sitzungspräsident Stefan Regert als „beschde Freundinne“ ankündigte.

Alle diese Paare hatten bereits kurz vor Sessionsbeginn beim VSK-Büttenrednerwettbewerb „Vorstell­abend der Narren“ auf dem Halberg auf sich aufmerksam gemacht ebenso wie Andrea Becker und Thorsten Engel als schräges Ehepaar Jacqueline und Friedbert Josef, die vor allem über seine Gewichtsprobleme witzelten. Joachim Moser alias „De Läädisch“ steht seit 20 Jahren auf der Karnevalistenbühne, genauso lange spottet er mit ausdrucksstarker Mimik und geschickten Pausen über seine Angetraute, die er ihres Übergewichts wegen „mei Lawiensche“ nennt. Klar, dass die Partnerin zum runden Jahrestag besonders zu leiden hatte. Für den Läädisch gab es die ersten Ovationen des Abends. Und Jonas Degen, der „Mann am Piano“, hatte dann doch noch heitere Zoten gegen die Obrigkeit parat.

Stellvertretend für die Musiker seien hier die „Grien Fies“ aus Dudweiler genannt, die unsere Region im bundesdeutschen Rennen um den „Ohrwurm des Jahres“ vertreten. Unter den vielen Schautänzern fiel die Waderner Juniorengarde auf. In ihrer „Zeitreise“ zeigten sie ein Medley aus verschiedenen ihrer sehenswerten Darbietungen.

Sendetermin der VSK-Narrenschau: Montag, 5. Februar, 20.15 Uhr, SR und SWR Fernsehen.

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