Ein Denkmal für Carl Röchling

Röchlinghöhe Ein Denkmal für Carl Röchling Zum Artikel „Lorig hat kein Geld für Aufklärung“ (SZ vom 10. Oktober) Das Bemühen des Völklinger Oberbürgermeisters um eine historische Aufklärung über die Verdienste Hermann Röchlings und der Familie Röchling um Völklingen hat wieder eine erregte Diskussion entfacht.

Gesucht ist ein historischer und kein fauler Kompromiss wie bei der Umbenennung des Stadtteils in Röchlinghöhe.

Über die Rolle Hermann Röchlings als Wehrwirtschaftsführer für Hitler ist alles bekannt und belegt. Seine Beteiligug an den Verbrechen der Nazis kann nicht angezweifelt werden. Ebenso unzweifelhaft ist die Entwicklung Völklingens auf die von der Familie Röchling - insbesondere Carl Röchling - betriebene Eisenhütte zurückzuführen.

Dass die Familie Röchling durch die fleißigen Hände der Arbeiterinnen und Arbeiter reich und mächtig geworden ist, ist ebenfalls bekannt. Es geht nur noch darum, zu beurteilen, ob sich die Unternehmerfamilie durch besondere Fürsorge so ausgezeichnet hat, dass sie öffentlich verherrlicht werden soll. Und die Namensgebung für einen Stadtteil ist eine Verherrlichung, die in Deutschland einmalig ist.

Um die Streitereien zu beenden, sollte man über folgenden Kompromiss nachdenken: Der Völklinger Platz beim Weltkulturerbe wird in Röchlingplatz umbenannt. Die Röchling-Stiftung kann dort ein Denkmal für Carl Röchling aufstellen. (In Neunkirchen gibt es unwidersprochen einen Stumm-Platz und ein Stumm-Denkmal.) Der Stadtteil Röchlinghöhe erhält seinen alten Namen Bouser Höhe oder einen anderen Namen ohne Röchling. Und die Verherrlichungstafel für Hermann Röchling am U-Block in der Trierer Straße auf der jetzigen Röchlinghöhe wird entfernt.

Günther Danninger,

Völklingen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort