Sie malen unter Anleitung, aber mit eigenem Ausdruck. In kräftigen Acrylfarben, mit Pinseln, Spachteln, Rollen und Kämmen. Wie jeder Künstler bringen sie ihr Innenleben nach außen, teilen die eigene Welt den anderen mit. So kommen gute und schlechte Gefühle zum Ausdruck, doch vor allem jede Menge Lebensfreude. Die Rede ist von den 18 mehrfach schwerstbehinderten Menschen, die in Kunstgruppen der Reha GmbH in Neunkirchen und Lebach betreut werden und jetzt bei der KEB in Dillingen ausstellen. "Überziehen Sie diese Ausstellung mit dem Glanz leuchtender Augen, und erzählen Sie es weiter!", ermunterte der Laudator Martin Ufer, evangelischer Pfarrer in Dillingen, die Besucher der Vernissage. Er spielte darauf an, dass Künstler früher für Ausstellungen ihre Bilder mit Firnis überzogen. So schlug Ufer einen weiten Bogen, um festzustellen: "So werden Menschen, die allzu oft am Rande stehen, in unsere Mitte geholt." Betreuerin Beate Schulien habe die Kunst zu den behinderten Besuchern der Reha gebracht, sagte Gisbert Latz, der Geschäftsführer der Reha GmbH. "Mit diesen Menschen hat sich ein Wandel vollzogen, den man ganz schwer beschreiben kann", sagte Latz. Menschen, die bisher nicht geredet hätten, würden sich nun artikulieren. In den Bildern zeigten die Menschen, "was sie wirklich wollen, auch wenn sie es sonst nicht gut ausdrücken können."

Die Ausstellung bei der KEB in Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14, ist geöffnet bis 31. Mai, montags bis donnerstags 8 bis 16 Uhr, freitags 8 bis 13.30 Uhr.