Eigene Skulpturen im Garten

Überherrn. Da gehört nicht viel Fantasie dazu, in der Skulptur aus Alabaster ein wohl geformtes Hinterteil zu erkennen. "Unter der Hand" sei ihm der Stein dazu geworden, sagt Gerhard Fischer, 55

 Gerhard Fischer richtet am Wochenende in seinem Garten die Ausstellung "Skulpturengarten" aus. Foto: Gerhard Alt

Gerhard Fischer richtet am Wochenende in seinem Garten die Ausstellung "Skulpturengarten" aus. Foto: Gerhard Alt

Überherrn. Da gehört nicht viel Fantasie dazu, in der Skulptur aus Alabaster ein wohl geformtes Hinterteil zu erkennen. "Unter der Hand" sei ihm der Stein dazu geworden, sagt Gerhard Fischer, 55. Er stellt am Wochenende nach mehreren Projekten mit anderen Künstlern (und als Preisträger beim Wettbewerb "Künstler der Region", Losheim) erstmals in einer Einzelausstellung in seinem Garten Skulpturen, Holzfragmente und Naturfotografien aus. Dazu richtet er hinter seinem Wohnhaus seinen "Skulpturengarten" ein. "Ich kann nicht konkurrieren mit dem Frühling", stellt Fischer fest. Die erwachende Natur macht er sich jedoch zu Nutze; sie wird Teil der Ausstellung. "Mich interessiert die Bewegung. Beim Arbeiten ist es mein Ziel, Bewegung in den Stein zu bringen." Fischers Skulpturen aus Speckstein und Alabaster wirken wie Momentaufnahmen oder Ausschnitte einer organischen Entwicklung. Sie wachsen quasi über sich hinaus. Der Betrachter kann sich Ursprung und Zukunft dieser Gebilde selber ausdenken. Zugleich strömen sie eine meditative Ruhe aus. Ob es dieselbe ist, die Fischer beim Bearbeiten des Steins erlebt hat? Fischer bezeichnet sich als "Bewegungsmensch". Nach dem Fußball ist für ihn die Bildhauerei ein Ausgleich für den Beruf. Seit fast 40 Jahren arbeitet er in der Gemeindeverwaltung, ist Leiter des Ordnungsamtes. Zur Kunst kam er über die Beschäftigung mit Rudolf Steiner und der Waldorfpädagogik. "Meine seelische Heimat. Da bist du von dem Künstlerischen nicht mehr weit weg." Er absolvierte eine künstlerische Ausbildung an der Freien Schule für künstlerisches Gestalten in Badenweiler. Seinen Blick hat er selbst geschult. Er lässt ihn die Besonderheiten an Pflanzenstrukturen erkennen, mit dem Makroobjektiv hält er sie im Bild fest. Und er hat eine Vorliebe für die Übergänge vom Leben voller Saft und Kraft ins Tote, Vertrocknete, Erstarrte. Holunderstämmen und abgestorbenem Holz, gibt er prominente Plätze in seiner Ausstellung. In dem weiten Garten, der mehr Park als Wiese ist, stehen zwischen den Obstbäumen und Büschen rostige Eisenpostamente, darauf die Skulpturen, dazwischen die Holunderstämme und Fotos. Es ergibt sich eine Komposition, die wie um ein Thema kreist. Es könnte heißen: "Das Leben ist schön, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick."

Auf einen BlickDie Ausstellung in Überherrn, Bahnstraße 21, ist geöffnet am Wochenende 26. und 27. April von zehn bis zwölf und von 14 bis 19 Uhr. Zur Vernissage am heutigen Freitag, 25. April, um 18.30 Uhr spielt Alex Heiser Saxofon. gal

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