Dunkle Abendstunden ziehen Einbrecher an

St. Ingbert. Mit der Zeitumstellung am vergangenen Wochenende hat für die Polizei St. Ingbert eine Phase besonderer Wachsamkeit begonnen. Die "dunkle Jahreszeit" bietet Einbrechern Vorteile, gerade im Zwielicht des späten Nachmittags. Denn just zu dieser Zeit sind besonders bei Berufstätigen viele Wohnungen und Häuser für gewisse Zeit verwaist

St. Ingbert. Mit der Zeitumstellung am vergangenen Wochenende hat für die Polizei St. Ingbert eine Phase besonderer Wachsamkeit begonnen. Die "dunkle Jahreszeit" bietet Einbrechern Vorteile, gerade im Zwielicht des späten Nachmittags. Denn just zu dieser Zeit sind besonders bei Berufstätigen viele Wohnungen und Häuser für gewisse Zeit verwaist. Dunkle Etagen sind sozusagen ein Wegweiser, wo ein Einsteigen wahrscheinlich unbeobachtet bleibt.

Die Polizei versuche mit viel Streifentätigkeit, Verbrechern die Lust am Beutezug zu nehmen, erläutert Dietmar Glandien, Leiter der St. Ingberter Inspektion. Zwei Fälle von Einbrüchen in den Abendstunden im benachbarten Kirkel am Montag und Dienstag haben die Inspektion jüngst aufhorchen lassen.

Momentan ist in der Mittelstadt nach Glandiens Beobachtung keine erhöhte Zahl von Einbruchsdelikten festzustellen. Gleichwohl solle daraus niemand die falschen Schlüsse ziehen. Glandien: "Wir leben nicht auf einer Insel der Glückseligen." Je besser der Bürger seine Wohnung schütze, um so geringer sei das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden.

Viele Einbrüche sind nicht von langer Hand geplant, sondern ergeben sich aus der Situation, weiß die Inspektion aus Erfahrung. In aller Regel sei der Täter ruckzuck wieder draußen. Wer am Abend auch nur kurz vor die Tür geht, um vielleicht einen schnellen Einkauf zu tätigen, sollte immer die Tür absperren. Nur eben zuzuziehen lade einen Profi regelrecht ein. Wie eine unverschlossene Tür biete auch ein gekipptes Fenster die Möglichkeit, auf Diebestour zu gehen. Vom Ersatzschlüssel unter der Matte oder hinter dem Blumentopf rät die St. Ingberter Inspektion dringend ab. Ein Licht brennen oder das Radio eingeschaltet lassen entfalte in den dunklen Abendstunden hingegen eine abschreckende Wirkung. Inspektionsleiter Glandien erläutert, wie in Urlaubszeiten sei es auch in der dunklen Jahreszeit insgesamt wichtig, keinen unbewohnten Eindruck entstehen zu lassen. Dafür könne auch der Nachbar sorgen, wenn jemand verreist sei. Die Nachbarn sind für Glandien sowieso ein wichtiges Stichwort. Ein wacher Blick auf das, was in der Umgebung geschehe, könne manches Verbrechen vermeiden. Wer einen Verdächtigen ausmache, solle umgehend die Polizei alarmieren. Dabei brauche niemand den Helden zu spielen. Direkt anrufen und möglichst präzise Angaben zu der beobachteten Person machen sei viel wichtiger. Der Polizeichef: "Jede Sekunde Vorsprung hilft der Polizei und führt unter Umständen zu einer schnellen Festnahme." Auch wenn sich ein Anruf als Fehlalarm herausstelle, sei der nie falsch: "Das kostet nichts. Wir kommen gerne." Damit die dunkle Jahreszeit so unauffällig bleibt wie in den vergangenen Tagen.

Die Polizei berät Bürger zu technischen Sicherungsmöglichkeiten für Haus und Wohnung kostenlos in der Inspektion oder beim LKA unter Tel. (06894) 962 34 91.

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