Drücken, riechen, schmecken

St. Wendel. Gerd Wohlschlegel ist zufrieden. Zufrieden mit den Testergebnissen der Brot- und Brötchenprüfung in St. Wendel. Denn die können sich sehen lassen. "Sehr gut" und "gut" lautete in den meisten Fällen das Urteil des Bocholter Brotprüfers und Bäckermeisters Karl-Ernst Schmalz

St. Wendel. Gerd Wohlschlegel ist zufrieden. Zufrieden mit den Testergebnissen der Brot- und Brötchenprüfung in St. Wendel. Denn die können sich sehen lassen. "Sehr gut" und "gut" lautete in den meisten Fällen das Urteil des Bocholter Brotprüfers und Bäckermeisters Karl-Ernst Schmalz.Ganz und gar unzufrieden stimmt den Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbandes Saarland jedoch die Teilnehmerzahl. Denn von 61 Bäckereien im Landkreis St. Wendel und der Region Ottweiler meldeten sich an diesem Tag gerade mal fünf Betriebe zur öffentlichen Qualitätsprüfung in der Schalterhalle der St. Wendeler Volksbank. In Ottweiler waren es einige Tage zuvor immerhin 15. Wohlschlegel: "Dabei handelt es sich um eine freiwillige Selbstkontrolle, bei der keiner an den Pranger gestellt wird." Zwar werden Auszüge der Testergebnisse im Internet veröffentlicht. Allerdings eben ausschließlich die mit "sehr gut" und "gut" ausgezeichneten. Ebenso wenig finden Verbraucher auf dieser Seite die Liste aller Teilnehmer. Den Betrieben, deren Produkte bei der Prüfung mit "zufriedenstellend" oder sogar nur "verbesserungswürdig" abschnitten, werde ein Begründung und die damit verbundenen Verbesserungsvorschläge persönlich mitgeteilt. Darüber erfährt der Verbraucher nichts.Innungschef Wohlschlegel und Brotprüfer Schmalz versichern, dass es bei der Wertung unabhängig zugeht. Dem Prüfer seien lediglich die Namen der Produkte bekannt, aber nicht die entsprechenden Hersteller zugeordnet. Außerdem komme er aus Nordrhein-Westfalen, halte somit genügend seriösen Abstand zu den Anbietern. "Und ich sorge dafür, dass die Bäcker vom Prüftisch weg bleiben, damit sie keinen Einfluss nehmen können", beteuert Wohlschlegel.Am Ende der Prüfung ist auch Brotprüfer Karl-Ernst Schmalz von den vorgelegten Waren überzeugt. "Nein, einen richtigen Ausreißer hatten wir nicht. Ein Brot hätte noch etwas länger im Ofen bleiben können. Das war innen noch etwas feucht." Aber geschmacklich habe er kaum etwas zu beanstanden. Schmalz, der das Institut für Qualitätssicherung IQBack vertritt, hat streng vorgegebene Regeln, nach denen er die Backwaren untersucht. Er schaut sie sich an, drückt kräftig, um die Kruste zu testen. Er halbiert die Brotlaibe und fühlt die Struktur. Dann riecht und schmeckt er die Produkte. "Aber mehr als 50 Produkte an einem Tag gehen nicht", schränkt er ein. Nicht von der Zeit, sondern mit Blick auf die Geschmacksnerven.Übrigens: Die Teilnehmer, deren Produkte mit "sehr gut" oder "gut" abschnitten, erhielten eine Urkunde, mit der sie in ihren Läden werben können. Die freiwillige Kontrolle findet jährlich statt und kostet das Unternehmen 14 Euro pro eingereichte Ware. Die Brote müssen einen Tag alt sein, damit sich der Geschmack der Kruste im gesamten Teig verteilt. Brötchen müssen vom selben Morgen stammen. "Dabei wird keiner an den Pranger gestellt."Gerd Wohlschlegel,Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbandes Saarland

StichwortBei den beiden Brot- und Brötchenprüfungen in Ottweiler und St. Wendel der Bäckerinnung Ottweiler/St. Wendel wurden 20 Brote mit "sehr gut", weitere 20 mit "gut", zehn mit "zufriedenstellend" und zwei mit "verbesserungsbedürftig" bewertet. Bei den Brötchen schnitten 21 mit "sehr gut" ab, zwölf mit "gut" und ebenfalls zwölf mit "zufriedenstellend". hgnAuf einen BlickSt. Wendeler Teilnehmer:- Harry Barthold (Oberkirchen)- Berthold Gillen (Bliesen)- Achim Recktenwald (Urexweiler)- Roland Schaefer (Welschbach)- Martin Steimer (Wiesbach) hgn

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