St. Wendel. Hat St. Wendels Pfarrer Klaus Leist als Dechant in Völklingen Drohbriefe an einen Kollegen versandt? Der Vorwurf, seit Monaten im Raum, erhielt aktuell neuen Auftrieb. Denn der mutmaßlich betroffene Geistliche Guido Ittmann ließ in einem offenen Brief wissen, dass auf besagten Schreiben Leists Fingerabdrücke entdeckt worden seien (wir berichteten). Die von Leist seit Februar betreuten sechs Pfarrgemeinden in der Kreisstadt reagieren offiziell abwartend auf die neuen Details, denen laut Ittmann dessen Anwalt sowie der Staatsanwalt nachgehen. Henning Gramlich, Vorsitzender des Pfarreienrats, sagte am Mittwoch zu den Anschuldigungen gegen den Pastor: "Wir können nicht mehr sagen als vor einigen Wochen auch: Für uns gilt weiterhin die Unschuldsvermutung." Es handle sich um Ittmanns Darstellungen, die nun juristisch geklärt werden müssten. "Das Bistum Trier hat uns Pfarrer Leist geschickt. Wir werden uns mit ihm um die Probleme der Pfarreien kümmern", sagte der 55-jährige Chef der örtlichen Laienorganisation. Damit sprach er die Schwierigkeiten an, die sich jetzt zu Beginn der neuen Zusammenarbeit der einst sechs selbstständigen Pfarrgemeinden ergeben.Sicherlich werde "das Thema nicht totgeschwiegen", versicherte Gramlich. Und meint den Auslöser für die vermeintlichen Drohbriefe. Die soll Ittmann erhalten haben, als er sexuelle Missbräuche aus Köllerbach angezeigt hatte. Der St. Wendeler Pfarreienratsvorsitzende nochmals: "Diese Missbrauchsfälle, wenn sie denn so waren, werden wir immer missbilligen. Wir wissen, wie die katholische Kirche auch damit umgegangen ist."