Lebach. Die ersten Schüsse fielen bereits um 15 Uhr. Die Gardisten und Gardemädchen des Lebacher Carnevalvereins machten sich zusammen mit dem Prinzenpaar und dessen Hofstatt von der Kaserne aus auf den Weg zum Rathaus. Dort wurden sie bereits von Bürgermeister Arno Schmidt und seiner Verwaltung erwartet. Vom Rathausdach wurde eine Rakete nach der anderen abgefeuert. Die Rathausmitarbeiter versuchten mit allen Mitteln, der närrischen Übernahme entgegenzutreten. Harald Winter, der Wortführer, ließ sich auf einen Dialog mit dem Verwaltungschef ein, er wollte es erst im Guten versuchen. Doch alle seine Worte fruchteten nicht, Schmidt glaubte sich und seine Verwaltung sicher, schließlich hätten sie die größeren Kanonen.Da alle guten Worte nichts nutzten, gab Harald Winter den Befehl zu stürmen. Doch die städtischen Wachen wehrten sich erfolgreich, auch beim zweiten Ansturm boten sie den Gardisten Paroli. Da halfen alle Anfeuerungsrufe, lautes Pfeifen und Böllerschüsse nichts - die Herren aus dem Rathaus verteidigten sich und ihren Chef. Da griffen die Karnevalisten zu einer List: Sie schickten die Gardemädchen. Denen war es ein Leichtes. So vielem Charme konnten die ach so standhaften Rathausmitarbeiter nicht widerstehen. Die jungen Damen in ihren blau-weißen Uniformen ebneten dem Elferrat, dem Hofstaat und nicht zuletzt dem Prinzenpaar den Weg. Bis Aschermittwoch werden nun seine Tollität Prinz Frank II., aus dem Geschlechte der paraplispringenden Kompanieammen, Großfürst aller mit Pech und Schwefel getarnten Pegasusse von Schellenbach und ihre Lieblichkeit Nancy I., aus dem Geschlechte der Geschwister Grimm, Großfürstin aller eurorettungsschirmgestützten hellenischen Eurobons links von der Akropolis, das Lebacher Rathaus fest im Griff haben. Denn die Schlüssel musste ihnen Arno Schmidt, wenn auch unfreiwillig, überlassen.