Drachentöter und Wolfsmenschen

Saarbrücken. Ganz klammheimlich hat sich in den letzten Jahren ein Subgenre der Musiksparten Rock beziehungsweise Metal in die Charts eingeschlichen: der Mittelalter-Rock

Saarbrücken. Ganz klammheimlich hat sich in den letzten Jahren ein Subgenre der Musiksparten Rock beziehungsweise Metal in die Charts eingeschlichen: der Mittelalter-Rock. Die 1998 in München gegründete Band Schandmaul schaffte sogar schon zweimal den Sprung in die Top Ten der deutschen Albumcharts: 2006 mit ihrem fünften Werk "Leib und Seele" und gleich darauf mit dessen Nachfolger "Anderswelt". So wie das aktuelle Album heißt auch die Tournee, in deren Rahmen Schandmaul am Mittwoch in der Garage gastierten. "Anderswelt" sei ein Paralleluniversum, erklärte die Band kürzlich. Wie in einer Parallelwelt fühlte man sich auch in der Garage. Nicht etwa wegen der Fans, von denen leider viel zu wenige passend kostümiert waren. Vielmehr war es die Musik, die eine Brücke schlug von mittelalterlicher über keltische Folklore bis hin zu modernem Alternative Metal. Exotische Töne von der Drehleier, dem Akkordeon und dem Dudelsack harmonierten mit deftigen Gitarren- und Bass-Klängen. Eine ungewöhnliche Mischung, die aber immer mehr Anhänger zu finden scheint. Dies gilt auch für das lyrische Element des Mittelalter-Rock. Sänger Thomas Lindner erzählte in seinen Texten von Teufelsweibern, Drachentötern und Wolfsmenschen. Erstaunlich war, dass die knapp 1200 Fans vom ersten bis zum letzten Lied auf einer Welle der Euphorie ritten. Sie tanzten ohne Unterlass und sangen nahezu alle Texte mit. Die Band hatte es wahrlich nicht schwer, ihre Fans glücklich zu machen, überließ allerdings auch nichts dem Zufall. So wurde keiner der beliebten Songs wie "Die Tür in mir", "Leb!" und "Walpurgisnacht" übergangen. kfb

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