Drachenfreunde feiern unverdrossen

Wehrden · Der Samstag stand im Zeichen von Dauerregen und Flaute. Am Sonntag nutzten die Drachenfreunde aus nah und fern dann doch noch jedes Lüftchen beim bereits 19. Familienfest am Wehrdener Wasserturm.

 Aufgeben gibt's nicht beim Fest auf dem Wehrdener Berg: Das sagte sich auch der kleine Florian (im Vordergrund) mit seinem Biene-Maja-Dachen. Foto: Jenal

Aufgeben gibt's nicht beim Fest auf dem Wehrdener Berg: Das sagte sich auch der kleine Florian (im Vordergrund) mit seinem Biene-Maja-Dachen. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Als die Mitglieder des Drachenclubs (DC) Nepomuk und ihre Gäste schon begannen, lange Gesichter zu ziehen, kam am Sonntagvormittag dann doch noch eine Brise Wind auf. Der schaffte es auch nicht, die dichte Wolkendecke aufzulockern. Wenigstens blieb es aber trocken, und so veranstalteten einige Drachenflieger ein kleines Spektakel auf der Flugwiese am Wehrdener Wasserturm.

Da gab es zum Beispiel den Drachenbogen, eine Schnur mit lauter bunten Rautendrachen, die an beiden Enden in der Wiese verankert war. Einmal aufgestellt, bildete der Bogen, so lange der Wind beständig blies, ein farbenfrohes Tor zur Drachenflugwiese. Markus und Dieter, die Paarflieger im Club Nepomuk, zeigten einen choreografierten Paarflug mit vielen Kunststücken. Sie ließen ihre beiden Drachen umeinander kreisen. Dabei verwickelten sich zwar die Schnüre der Zweileiner, aber mit den entsprechenden Flugmanövern konnten die beiden die Leinen wieder befreien.

Große Mattendrachen sah man, die als Vierleiner ihren Fliegern, sofern die das möchten, riesige Sprünge ermöglichen, weil sie doch einiges an Tragkraft entwickeln. Auch einige Kampfdrachen wurden gesichtet. Beim Drachenkampf versuchen die Kontrahenten, sich gegenseitig durch aggressive Flugmanöver die Schnüre zu durchschneiden.

Aber ganz klar: Vom Besuch her war das 19. Wehrdener Drachenfest nicht das, was sich die Drachenfreunde versprochen hatten. "Schade", meint Reinhold Gläser, der Vorsitzende des Wehrdener Drachenclubs Nepomuk, am Sonntag. "Samstags viel Regen und kaum Wind, heute sieht es ebenfalls nach Regen aus, da werden wir wohl auf einigen Kilo Rostwürsten und Schwenker sitzen bleiben." Überhaupt war es lange ungewiss, ob das Drachenfest stattfinden würde. Feuerwehrleute hatten bei einem Scheunenbrand im Mai in Geislautern brennendes Stroh an die Wiese am Wasserturm transportiert und dort zum Löschen ausgebreitet. Ans Drachenfliegen war dort deshalb über Monate nicht zu denken.

Im nächsten Jahr soll aber alles besser werden. Gläser: "Dann feiern wir unser 20. Drachenfest und das ganz groß." Der DC Nepomuk sieht sich ja vor allem als Familienverein. 15 zahlende Mitglieder sind derzeit dabei. Da es sich dabei aber überwiegend um Familienmitglieder handelt, sind es weit mehr als 40 Drachenfreunde, die im DC Nepomuk organisiert sind. Meistens trifft man sich samstags und sonntags zum Drachenfliegen. Sollte dann zu wenig Wind wehen, vertreibt man sich die Zeit in geselliger Runde. Übrigens, so Gläser, sei das Drachenfliegen nicht nur ein Hobby für den Herbst. Einen guten Drachenwind könne es zu allen Jahreszeiten geben.

Am Rande der Wiese campierten wie gewohnt befreundete Drachenliebhaber, die von weither her angereist waren. Eine Gruppe kam zum Beispiel aus dem Westerwald.

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