Dota Kehr: Klasse ohne Schnörkel und Schnickschnack

Saarbrücken. Weshalb steht sie nicht auf einer größeren Bühne? Und überhaupt, warum ist sie noch ein Geheimtipp und kein Star? Das fragte sich der Beobachter unweigerlich beim Konzert von Dota Kehr am Samstagabend im Saarbrücker Jazzkeller. Denn eigentlich hat die 30-jährige Berlinerin alles, was ein Künstler braucht, um größere Aufmerksamkeit zu erregen

Saarbrücken. Weshalb steht sie nicht auf einer größeren Bühne? Und überhaupt, warum ist sie noch ein Geheimtipp und kein Star? Das fragte sich der Beobachter unweigerlich beim Konzert von Dota Kehr am Samstagabend im Saarbrücker Jazzkeller. Denn eigentlich hat die 30-jährige Berlinerin alles, was ein Künstler braucht, um größere Aufmerksamkeit zu erregen. Eine hervorragende Band, die Stadtpiraten, dazu intelligente Texte, die ein wenig an Funny van Dannen erinnern, dazu eine großartige, ganz unaufgeregte Bühnenpräsenz. Und Songs, die sich im Gehör einprägen, die schwanken zwischen stiller Melancholie und packender Tanzbarkeit. Die Sängerin lässt im Gespräch durchblicken, dass es ihr gar nicht unbedingt darauf ankommt, vor einer großen Menge aufzutreten. "Wir können davon leben, was wir machen - und große Bühnen sind ja auch stressig", sagt sie, die mit Straßenmusik angefangen hat und früher den Beinamen "die Kleingeldprinzessin" trug. So etwas wie Hype ist Dota Kehr also völlig fremd. Die Liedermacherin bevorzugt lieber die Rolle des Sterns, der im Stillen funkelt. Da gibt es keinen Schnickschnack, keinen Schnörkel, keine Schminke und kein Gepose. Immerhin unterstützt sie - so viel Eigenwerbung muss sein - die Mundpropaganda, indem sie das Publikum bittet, man möge doch den Cousins und Cousinen in einem der nächsten Tournee-Orte Bescheid sagen. Keine Frage, ihr Talent wird sich herumsprechen, und einer wachsenden Fangemeinde werden die Stadtpiraten den etwas engen Jazzkeller nicht mehr zumuten. sedi

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