Püttlingen. "Diese Straße ist zu schön, um allein zu sein", fanden Doris Müller-Schlang und Monika Kempf, und so leisten sie der Pickardstraße bis Ende des Jahres in Form einer temporären Galerie Gesellschaft. In einem leerstehenden Ladenlokal präsentieren die beiden Malerinnen über 70 Bilder, und weil man hier an der Ecke auch vom Auto aus gut einen Blick ins Schaufenster werfen kann, heißt das Projekt "Kunst an der Ampel". Man kennt Kempf und Mueller-Schlang von der Künstlerinitiative Köllertal (KIK). Vom künstlerischen Temperament, vom Stil und dem malerischen Duktus her, sind sie so unterschiedlich, wie es unterschiedlicher kaum geht. Monika Kempf, 67, und Lehrerin i. R., arbeitet abstrakt und in Windeseile mit allem, was die Materialkiste hergibt. Doris Mueller-Schlang, die etwa im gleichen Alter ist, ebenfalls aus Püttlingen stammt und zwischenzeitlich Sängerin an der Oper in Philadelphia war, steckt geradezu eine Engelsgeduld in ihre figurativen Pastelle.Was die Farbgebung anbelangt, herrscht indes die reinste Harmonie. Gefühlsmäßig wählen sie die gleichen Tonlagen, wenn es darum geht, Stimmungen auszudrücken. Gutes Beispiel sind ihre Apfelblüte-Bilder, die sie übereinander auf einer Staffelei präsentieren. Unten als idyllische Landschaft in zartem Rosé und tiefem Grün, darüber hochformatig und verwegen die Kempf-Version.