Saarlands Beste Dorfmusikanten bewahren Liedgut

St. Wendel · SZ-Leser wählen Dorfmusikanten zu Saarlands bester Gruppe im August.

 Mit Herzblut musizieren die Remmesweiler Dorfmusikanten auch in Bernkastel-Kues.

Mit Herzblut musizieren die Remmesweiler Dorfmusikanten auch in Bernkastel-Kues.

Foto: Irmgard Hoffmann

Die Remmesweiler Dorfmusikanten erfreuen mit ihrer Musik seit Jahrzehnten die Bewohner des kleinen St. Wendeler Stadtteils. Daneben sind sie als Straßenmusiker unterwegs und sammeln Geld für soziale Zwecke. Die SZ-Leser wählten sie zu „Saarlands Bester“-Gruppe im August.

In der Anfangszeit spielten die Musiker beim örtlichen Seniorennachmittag. Ins Leben gerufen wurde die Formation im Jahr 1994 in einer Notsituation. Da für das gesellige Seniorentreffen die passende Musik fehlte, fragte der damalige Remmesweiler Ortsvorsteher Rudolf Federkeil den inzwischen verstorbenen Toni Mittermüller, ob er nicht einige Lieder spielen möchte. Er nahm Ottmar Gessner, Karl-Heinz Michels, Friedbert Klos und Leo Michels (Klos und Michels sind ebenfalls verstorben) mit ins Boot und übte mit den Laienmusikern ein paar Stücke ein.

Heute spielen die Remmesweiler Dorfmusikanten Anja Litz, Ottmar Gessner, Burkhard Schinnerl, Karl-Heinz Michels, Berthold Hoffmann und Karl-Heinz Joa Geburtstagsständchen für die Remmesweiler, zur Aufmunterung wenn jemand erkrankt ist, bei Hochzeitsjubiläen und in Alten- und Pflegeheimen. „Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie die Menschen mitgehen“, freut sich Litz. „Uns ist wichtig, das alte Liedgut wie Volksweisen und Schlager zu pflegen und mit Herzblut zu musizieren“, erläutert Litz, die seit 20 Jahren dabei ist. 2009 wurde es still um die Dorfmusikanten. Aus privaten Gründen stellten sie das gemeinsame Musizieren ein – allerdings nur für knapp zwei Jahre. Bald stellten sie fest, dass ihnen und anderen ihre Musik fehlte.

Die Dorfmusikanten sind auch in Trier, Speyer und Karlsruhe aufgetreten. Als Straßenmusiker spielten sie in der Fußgängerzone und spendeten das gesammelte Geld an die Elterninitiative krebskranker Kinder, die Stefan Morsch Stiftung und soziale Einrichtungen in der Region. Zuletzt musizierten sie Anfang Oktober in der Fußgängerzone in Bernkastel-Kues. Sie erspielten 200 Euro, die an eine gute Sache gehen. Auch die 1000 Euro, die das Quintett für den Monatssieg von der SZ erhält, möchte es spenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort