Merzig. Kurz vor der Eröffnung des Bürgerbades Heilborn in Merzig gab es jetzt Irritationen über den geplanten Wegfall von Saisonkarten für das Bad. Diese hatte es im früheren Freibad Heilborn noch gegeben. Es war geplant gewesen, dass es für das "neue" Heilborn-Bad nur noch Mehrfachkarten geben soll. Nachdem die CDU-Vertreter im Aufsichtsrat der Merziger Bäder-GmbH eine Initiative zum Erhalt der Jahreskarten ergriffen hat und die SZ Recherchen zu dem Thema aufgenommen hat, sieht es so aus, als werde von den ursprünglichen Plänen wieder abgerückt.Peter Klein, Geschäftsführer der Bäder-GmbH, hatte die geplante Abschaffung der Saisonkarten am Freitag gegenüber der SZ bestätigt und mit der "verschwindend geringen Nachfrage" danach begründet. "In der Badesaison 2004 wurden gerade mal 8 Karten für Erwachsene und 26 für Kinder/Jugendliche erworben. Sie ist offenbar nur für eine ganz kleine Gruppe von Vielschwimmern' von Interesse, die die Möglichkeit haben, an jedem Schönwettertag ins Schwimmbad zu gehen." Die vorgesehenen Mehrfachkarten sollen ihren Besitzern elf Eintritte ins Freibad zum Preis von zehn ermöglichen. Beispiel: Der Einzeleintritt im Bürgerbad beträgt für Erwachsene 3,50 Euro. Die Elferkarte kostet 35 Euro, Inhaber des Merziger Familienpasses erhalten 20 Prozent Rabatt, zahlen also 28 Euro. Mitglieder der Bürger-Initiative Heilborn, die sich für den Erhalt des Freibades stark gemacht hatte, kritisierten gegenüber der SZ den geplanten Wegfall. Sie verwiesen auf das Beispiel des benachbarten Freibades in Mettlach, das Jahreskarten biete. Diese Kritik griffen auch die CDU-Vertreter im Aufsichtsrat der Bäder-GmbH auf: CDU-Fraktionschef Bernd Seiwert regte in einem Schreiben an den Merziger Oberbürgermeister Alfons Lauer an, eine Jahreskarte zum gleichen Preis wie in Mettlach (75 Euro Familie mit Familienpass, 70 Euro Erwachsene, 30 Euro Kinder) einzuführen. Er befürchte sonst "großes Ungemach" gleich zur Eröffnung des neuen Bades. Die Bäder-GmbH vergebe sich angesichts der geringen Nachfrage nach Saisonkarten nichts, da nur "außerordentlich fleißige Schwimmer" von diesen finanziell profitieren würden. "Der Durchschnittsbader mit 10 bis 15 Badbesuchen ist mit Mehrfachkarte und Einzelkarte gut bedient", so Seiwert weiter. Wie der CDU-Fraktionschef der SZ am Wochenende mitteilte, habe der OB diesen Vorschlag aufgegriffen und lasse den achtköpfigen Aufsichtsrat der Bäder-GmbH nun im so genannten Umlaufverfahren über die Anregung befinden. Seiwert: "Ich gehe davon aus, dass der Aufsichtsrat zustimmen wird."

Auf einen blickMerzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer bestätigte der SZ gestern, dass der Aufsichtsrat "noch vor der Eröffnung" des Bürgerbades über den Vorschlag der CDU befinden wird. Er gehe davon aus, dass diese Abstimmung "unproblematisch über die Bühne gehen wird". Dem Aufsichtsrat gehören vier Vertreter der CDU-Ratsfraktion an, drei kommen von der SPD, dazu OB Lauer als Vorsitzender. Der OB wies darauf hin, dass ungeachtet der Eintrittsstaffelung das Bürgerbad jedes Jahr ein Defizit von 200000 Euro machen werde.