Dillingen ehrte San Paolino

Dillingen. Der heilige Paolino wird seit vielen Jahrhunderten in der sizilianischen Gemeinde Sutera, der Partnergemeinde von Dillingen, als Schutzheiliger verehrt. Heute leben rund 600 Menschen in der Hüttenstadt, die ihre Wurzeln in Sutera haben. Vor 20 Jahren hatten sie mit der Tradition begonnen, das Fest zu Ehren des Schutzheiligen mit einer Prozession auch in Dillingen zu feiern

 Italiener und Deutsche begleiteten am Sonntag in Dillingen gleichermaßen die Prozession zu Ehren des heiligen Paolino. Foto: Heike Theobald

Italiener und Deutsche begleiteten am Sonntag in Dillingen gleichermaßen die Prozession zu Ehren des heiligen Paolino. Foto: Heike Theobald

Dillingen. Der heilige Paolino wird seit vielen Jahrhunderten in der sizilianischen Gemeinde Sutera, der Partnergemeinde von Dillingen, als Schutzheiliger verehrt. Heute leben rund 600 Menschen in der Hüttenstadt, die ihre Wurzeln in Sutera haben. Vor 20 Jahren hatten sie mit der Tradition begonnen, das Fest zu Ehren des Schutzheiligen mit einer Prozession auch in Dillingen zu feiern. "Sie lassen ein Stück Kultur Suteras lebendig werden, im Sinne unseres gemeinsamen Glaubens", sagte Bischof Stephan Ackermann, der gestern die Paolino-Prozession begleitete.Die Statue des heiligen Paolino war ein Geschenk einer Delegation aus Sutera, die vor 30 Jahren ihre ehemaligen Mitbürger in Dillingen besuchten. 1992 organisierten die sizilianischen Mitbürger erstmals eine Paolino-Prozession durch Dillingen. Gestern, anlässlich der 20. Auflage, führte der Trierer Bischof die Prozession an. Sie beginnt traditionell an der Pfarrkirche St. Maximin in Pachten und dort baute das "Comitato San Paolino" die Statue des Schutzheiligen auf. Gläubige spendeten Geld, das an Seidenbänder befestigt wurde, die das Komitee zuvor der Statue umhängte. Geld zu schenken, gehöre mit zur Tradition, wie die Komitee-Angehörige erklärten.

Und es war auch die Aufgabe der Mitglieder des Komitees, die fast lebensgroße Statue des heiligen Paolino von der Pfarrkirche in Pachten aus zum Saardom nach Dillingen zu tragen. Das Komitee organisiert jedes Jahr die Prozession, wird dabei von den Pfarreien St. Maximin und Heilig Sakrament unterstützt. Aber auch die Stadt unterstütze das 18-köpfige Komitee, wie der Vorsitzende Paolino Noto erklärte. "Ohne die Hilfe der Stadt wäre es undenkbar, das Fest zu organisieren", sagte er.

Noto selbst ist mit der Tradition, das Fest des Schutzheiligen zu feiern, aufgewachsen. "Ich bin glücklich, dass dieses Stückchen Heimat nach Dillingen geholt wurde", sagte er. Dass Traditionen in Partnerstädte übergehen, das ist für Familienministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine schöne Geste. Sie sei der Einladung des Komitees und der Stadt, an der Prozession teilzunehmen, gerne gefolgt. Die Prozession bildet den Höhepunkt der "Festa di San Paolino", ein zweitägiges Volksfest, das auch in diesem Jahr mit einer Delegation aus Sutera gemeinsam gefeiert wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort