Dieses Schiff liegt auf dem Trockenen

Bosen. Ein Schiff auf dem Trockenen - ein Horror für jeden Kapitän. Doch im Bosener Segelhafen hat's den Besitzer voll erwischt. Auf dem Trockenen nahe des Ufers liegt sein weißes Schiff. Es wartet darauf, endlich umgebaut zu sein und zurück ins Wasser zu können. Das Schiff, einst ein Ponton (Anhänger) des Solar-Katamarans, schipperte jahrelang mit Touristen über den Bostalsee

Bosen. Ein Schiff auf dem Trockenen - ein Horror für jeden Kapitän. Doch im Bosener Segelhafen hat's den Besitzer voll erwischt. Auf dem Trockenen nahe des Ufers liegt sein weißes Schiff. Es wartet darauf, endlich umgebaut zu sein und zurück ins Wasser zu können. Das Schiff, einst ein Ponton (Anhänger) des Solar-Katamarans, schipperte jahrelang mit Touristen über den Bostalsee. Die Besitzerin Gertrud Hauck verkaufte den Katamaran inzwischen nach Österreich, den Anhänger behielt sie."Ein Anhänger war es eigentlich nicht", sagte die Schiffseignerin. "Der Ponton, der nun ein selbstständiges Schiff werden soll, war mehr ein Vorhänger, der von dem Katamaran geschoben wurde."

Schon viele Wochen wird an dem 5,10 Meter breiten Schiff gearbeitet. Es ist um zwei Meter auf 19 Meter verlängert worden. Markus Seibert aus Sötern, Chef der Firma MS Power Solutions, arbeitet derzeit an der Elektroanlage. "Das Schiff erhält zwei Elektromotoren mit 48 Blockbatterien", informiert der Elektriker. Die Batterien reichten für etwa acht Stunden Betrieb.

Auf Deck tat sich bisher noch nicht so viel. Der Schiffsbauer aus Remagen habe es mit dem vorgegebenen Termin nicht so genau genommen. "In den nächsten Wochen soll der Aufbau nun endlich Wirklichkeit werden", sagt Gertrud Hauck. Im unteren Bereich wird das Schiff 70 Plätze für die Fahrgäste haben, im oberen 60. Außerdem soll es eine Theke für Getränke und kleinere Speisen geben.

So schade es auch sei, dass das Schiff schon wegen der Arbeiten ohnehin noch auf dem Trockenen liegen muss - Trockenheit setzte auch dem Wasserstand zu. Zu wenig Regen im Frühjahr ließ ihn drastisch sinken. So fehlten 50 Zentimeter. "Auf dem See könnte unser Schiff wohl fahren", sagte Cornelius Hauck. "Das Problem ist, dass wir es durch den niedrigen Stand erst gar nicht ins Wasser bekämen." Und so fiel gestern erstmals seit langer Zeit die Seeprozession an Fronleichnam aus.

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