"Die Zeit der Geheimnisse"

Dudweiler. "Weihnachten ist die Zeit der Geheimnisse", sagt Marie-Luise Jaske-Steinkamp, Pfarrerin der Heilig-Geist-Kirche in Dudweiler, "wenn beispielsweise ein Kind aus unserer Gruppe etwas Gebasteltes unter seiner Jacke vor der Mama versteckt, um ihr an Weihnachten eine Überraschung zu bereiten

 Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp Foto: Iris Maurer

Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp Foto: Iris Maurer

Dudweiler. "Weihnachten ist die Zeit der Geheimnisse", sagt Marie-Luise Jaske-Steinkamp, Pfarrerin der Heilig-Geist-Kirche in Dudweiler, "wenn beispielsweise ein Kind aus unserer Gruppe etwas Gebasteltes unter seiner Jacke vor der Mama versteckt, um ihr an Weihnachten eine Überraschung zu bereiten."Für Jaske-Steinkamp zählt dabei die Freude am Schenken, nicht das Geschenk. Natürlich ist für die Dudweiler Pfarrerin Weihnachten mit viel Arbeit verbunden, schließlich beginnen ihre Vorbereitungen bereits nach dem Erntedankfest, doch "ich finde die Zeit unendlich schön", sagt sie. So erinnert sie auch an das Weihnachtsfest 1914, als englische, französische und deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg ihre Waffen niederlegten, um gemeinsam das Fest der Liebe zu feiern.

"Weihnachten kann man in allen Lebenslagen feiern. Es gibt keinen Tag im Jahr, an dem man sich so sehr erinnert." Eltern erinnerten sich an ihre Kindheit, Menschen in Altersheimen an die Feste zu Hause. "Die Erwartungshaltung ist an Weihnachten groß, das kann auch mit Enttäuschungen verbunden sein, dann fließen Tränen", sagt Jaske-Steinkamp. Und manchmal bekomme sie anonyme Anrufe von Menschen, die einfach nur reden wollten. Neben all den Betreuungen und den Vorbereitungen bleibt für sie selbst nur wenig Zeit zur Besinnung. Um 15.15 Uhr beginnen ihre Vorbereitungen für die Messe, um 22 Uhr die für die Lichtermette, zwischendurch wird mit der Familie gefeiert. "Dann wird die alte Dampfmaschine hervorgeholt und der Ofen angemacht, wir versuchen das zu leben, was in unserer Kindheit war", sagt die Seelsorgerin und "die Zeiträume, die man für sich selbst hat, sind gering".

Erst mit der Lichtermette kann sie sich auf die Weihnachtsfreude richtig einstimmen: "Dann muss ich zwar noch arbeiten, aber es ist der Punkt, an dem ich zur Ruhe kommen kann." Der Gottesdienst gehört für sie zum Fest, ebenso wie die Familie, der Tannenbaum, die Lichtermette und Zimtwaffeln. Einmal sei sie an Weihnachten krank gewesen, "es war für mich schlimm, nicht zur Kirche zu können."

Und sie weiß, was ihr der Glaube in dieser Jahreszeit vermittelt: "Fürchtet euch nicht. Gott gibt uns Mut, alle Schwierigkeiten zu bestehen. Das ist die wichtigste Botschaft in einer Welt, die zum Fürchten ist." dla

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