Die Zahl der Einwanderer explodiert

Fischbach. Hier sind Euros nichts wert. Hier kann nur mit "Sulzis" bezahlt werden. Sulzis sind die Währung in Kleinsulzbachtal. Das Geld gibt es aber nur, wenn man arbeitet. Es ist also wie im wahren Leben: "Von nix kommt nix." Am Freitagmorgen öffnete die Spielstadt in der Grundschule Fischbach ihre Pforten

 Stolz präsentieren die Kinder das Startkapital für Kleinsulzbachtal. Von links: Karina, Michelle, Louisa, Robin und Michelle. Foto: Iris Maurer

Stolz präsentieren die Kinder das Startkapital für Kleinsulzbachtal. Von links: Karina, Michelle, Louisa, Robin und Michelle. Foto: Iris Maurer

Fischbach. Hier sind Euros nichts wert. Hier kann nur mit "Sulzis" bezahlt werden. Sulzis sind die Währung in Kleinsulzbachtal. Das Geld gibt es aber nur, wenn man arbeitet. Es ist also wie im wahren Leben: "Von nix kommt nix." Am Freitagmorgen öffnete die Spielstadt in der Grundschule Fischbach ihre Pforten.

Zehn Tage lang können hier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 15 Jahren von 10 bis 18 Uhr in die Fußstapfen von Erwachsenen treten. Der Eintritt in die Spielstadt kostet zwei Euro pro Nase. Dafür gibt's Getränke, ein warmes Mittagessen und Snacks sowie ein vielfältiges Programm.

Gleich am ersten Tag wollten sich 33 Kinder einbürgern lassen. Im Einwohnermeldeamt hatten die elfjährige Melanie und Julia Sbergio (10) alle Hände voll zu tun. Die beiden jungen Damen verteilten die Spielpässe an die "Neuen". Nur mit einem solchen Pass ist man in Kleinsulzbachtal "Vollbürger" und darf am bunten Leben in der Metropole teilnehmen. Großer Andrang herrschte auch gleich in der Bank. Denn: Jeder Neubürger erhielt zehn Sulzis Startgeld. Die Bankangestellten Michelle Krämer und Michelle Flötke (beide 11) ließen sich von der Schlange vor dem Schalter nicht aus der Ruhe bringen. "Mit dem Geld gehen wir gleich mal ins Outlet-Center einkaufen", meinte Nico (11) zu seinem Freund Leonardo (12). Doch der ging lieber ins Sport- und Freizeitzentrum eine Etage tiefer eine Runde Billard spielen.

Die Spielstadt Kleinsulzbachtal, wieder organisiert von einem Team um Ideengeber Robin Schmelzer (13), ist von der Waldorfschule in Bildstock diesmal in die Grundschule Fischbach umgezogen. Künftig, so Schmelzer, soll die Spielstadt jedes Jahr in einer anderen Kommune im Sulzbach- und Fischbachtal stattfinden. In diesem Jahr hat der Theaterverein Saargold-Fischbach die Trägerschaft übernommen.

Schirmherrin des Spektakels ist Familienstaatssekretärin Gaby Schäfer. Sie lobte das Orgateam für seine besondere Kreativität. Schäfer: "Es ist ganz toll, was ihr hier auf die Beine gestellt habt." Dank sagte sie auch der Gemeinde Quierschied. Diese hatte auf Initiative des Fischbacher Ortsvorstehers Harald Quirin die Schule für das Projekt zur Verfügung gestellt.

In Kleinsulzbachtal muss jeder Mensch arbeiten. Jobs verteilt natürlich das Arbeitsamt. Geld gibt es nur gegen abgestempelte Lohnzettel. Der amtierende Oberbürgermeister heißt Jan Molter. Er ist so zusagen von Kleinsulzbachtal 2009 übrig geblieben. Neuwahlen sind an diesem Samstag. Jan will nun aber nicht mehr für das Amt kandidieren. ll

Im Internet:

"Mit dem Geld gehen wir gleich mal ins Outlet-Center einkaufen."

Nico (11)

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