Die Überzwerge schmieden TalenteJubiläums-Programm: Vom 5. bis 13. Juni ist bei den Überzwergen alles Theater

Saarbrücken. Gestern feierte ihr neuestes Stück "Horizont" im Theater Überzwerg Premiere. 17 Jahre alt war Petra Wüllenweber, als sie zum damals neu gegründeten Überzwerg-Jugendclub kam. "Dort ist mein Berufswunsch entstanden", erinnert sich Wüllenweber, inzwischen 37 Jahre alt und als freie Autorin und Regisseurin etabliert. "Wir haben viel improvisiert und geübt

Saarbrücken. Gestern feierte ihr neuestes Stück "Horizont" im Theater Überzwerg Premiere. 17 Jahre alt war Petra Wüllenweber, als sie zum damals neu gegründeten Überzwerg-Jugendclub kam. "Dort ist mein Berufswunsch entstanden", erinnert sich Wüllenweber, inzwischen 37 Jahre alt und als freie Autorin und Regisseurin etabliert. "Wir haben viel improvisiert und geübt. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass ich lieber Regie führe, als auf der Bühne zu stehen", erzählt sie. Bereits sehr früh habe sie im Jugendclub die Möglichkeit gehabt, in die konzeptionelle Arbeit einzusteigen und Stücke mitzuentwickeln. Noch sehr gut entsinnen kann sich die gebürtige Saarländerin an ihre ersten beiden Produktionen, an denen sie als Jugendclub-Mitglied beteiligt war: "Meine Härte" und "Die 24 Stunden der Gerda H." Zwei Jahre lang blieb Wüllenweber dem Jugendclub treu. Danach hospitierte sie am Saarländischen Staatstheater und machte schließlich an der Regieschule Ulm ihre Ausbildung zur Theaterregisseurin. Kontakte zu früheren Jugendclub-Mitgliedern, die inzwischen als professionelle Schauspieler arbeiten, pflegt Wüllenweber bis heute: Bei den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel arbeitet sie mit Schauspieler Jan Gebauer, bei ihrer ersten Arbeit für das Theater Überzwerg, "Poltergeist und Ti", spielte Ex-Jugendclub-Mitglied Eva Coenen mit. Auch in dem Stück, mit dem Petra Wüllenweber 2004 bei den Überzwergen gastierte, war ein bekanntes Gesicht aus den Anfangszeiten mit von der Partie: Frank Engelhardt spielte die Hauptrolle in dem Jugend-Krimi "Der gewissenlose Mörder Hasse Karlsson enthüllt die entsetzliche Wahrheit, wie die Frau über der Eisenbahnbrücke zu Tode gekommen ist". Einen ganz anderen Weg als Petra Wüllenweber hat Adrian Becker eingeschlagen: Als Schauspieler, Sänger und Tänzer tritt er vor allem in Musicals auf, unter anderem im Essener Colosseum, im Theater des Westens in Berlin sowie an vielen anderen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch auch Adrian Beckers künstlerische Wurzeln liegen in St. Arnual: "Als ich 16 Jahre alt war, lernte ich bei einem Bühnenworkshop Bob Ziegenbalg kennen und kam so zum Überzwerg-Jugendclub", erzählt Becker. Mit 18 - er machte gerade Zivildienst - arbeitete er an "Geheime Freunde" mit. "Wir haben mit aufgebaut, am Bühnenbild mitgearbeitet und erlebt, mit wie viel Herzblut und Energie bei Überzwerg Jugendarbeit gemacht wird", schwärmt Becker. Nach seiner Zeit als Jugendclub-Mitglied bekam er einen Elevenvertrag bei Überzwerg, 1991 ging er an die Universität der Künste nach Berlin, um sein Diplom im Studiengang Musical/Show zu machen. Als Musicaldarsteller sei ihm immer wieder eine gute schauspielerische Vorbildung bescheinigt worden. "Dafür bin ich dem Überzwerg-Jugendclub sehr dankbar." Bob Ziegenbalg habe dem Bühnennachwuchs mit der kontinuierlichen Jugendclub-Arbeit große Dienste erwiesen.Saarbrücken. Das Jubiläum wird vom 5. bis 13. Juni gefeiert. Der Jugendclub I startet das Programm am Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, mit einer Eigenproduktion. "Die Insel" erzählt die Geschichte eines Kinderchors, der auf einer Reise Schiffbruch erleidet (Spielleitung: Nicolas Bertholet, Elke Kremer). "stimmung null.eins" heißt es am Samstag, 6. Juni, 19.30 Uhr. Das Regie- und Autorendebut von Mara Käser und Jan Meyer, beide Jugendclubler, wird im Theater Überzwerg uraufgeführt. Bei der Produktion wirken Mitglieder des Überzwerg Jugendclubs, des Jugendclubs des Staatstheaters und des Theatervereins Wildwuchs mit. "Wir bin ich!!" heißt das Stück, das der Jugendclub II am Sonntag, 7. Juni, 19.30 Uhr, auf die Bühne bringt. Wie viel meiner Persönlichkeit kann ich mir in einer Gruppe erlauben, oder braucht es gerade die ganze Persönlichkeit, um in einer Gruppe zu bestehen? So lauten zwei der Fragen, um die es an diesem Abend geht (Spielleitung: Reinhold Rolser). Der LehrerInnenclub lädt am Donnerstag, 11. Juni, 19.30 Uhr, zu der Vorstellung seiner Eigenproduktion "Aus der Wanduhr tropft die Zeit" ein. Verarbeitet werden u.a. Texte von Erich Mühsam, Erich Kästner, Kurt Tucholsky (Spielleitung: Elke Kremer, Bob Ziegenbalg). Eine Premiere steht am Freitag, 12. Juni, 19.30 Uhr, auf dem Programm. "Heißes Wasser für alle" von Gesine Danckwart wird gespielt vom Jugendclub III, der das alltägliche Scheitern des Einzelnen an einer "unsortierten Weltlage" ebenso schonungslos wie komisch aufzeigt (Spielleitung: Gerrit Bernstein, Bob Ziegenbalg). Eine weitere Vorstellung ist am 13. Juni, 18 Uhr, danach wird gefeiert. Bei allen Vorstellungen ist der Eintritt frei. rae www.ueberzwerg.de/clubs

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