Die SPD macht sich an die Fleischtöpfe ran

Saarbrücken. Was haben Köche und Politiker gemeinsam? Der SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Pauluhn weiß es: "Sie müssen auf Kleinigkeiten achten, brauchen Inspiration und müssen ihr Handwerk beherrschen." Dennoch sind Politiker in Küchenschürzen mit Fleischmessern ein eher ungewohntes Bild. Zumindest für die Öffentlichkeit

 SPD-Köche: Assistentin Loredana Brachmann, Günter Waluga, Reinhold Jost und Stefan Pauluhn (v.l.). Foto: Thomas Wieck

SPD-Köche: Assistentin Loredana Brachmann, Günter Waluga, Reinhold Jost und Stefan Pauluhn (v.l.). Foto: Thomas Wieck

Saarbrücken. Was haben Köche und Politiker gemeinsam? Der SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Pauluhn weiß es: "Sie müssen auf Kleinigkeiten achten, brauchen Inspiration und müssen ihr Handwerk beherrschen." Dennoch sind Politiker in Küchenschürzen mit Fleischmessern ein eher ungewohntes Bild. Zumindest für die Öffentlichkeit. Denn einige entpuppen sich am heimischen Herd als wahre Küchenmeister. Aber am Donnerstagabend kochte die SPD-Landtagsfraktion gemeinsam. Zwecks Teambildung: Denn die Arbeitsebene der Fraktion wurde in diesem Jahr neu besetzt, unter den Abgeordneten gibt es fünf neue Landtagsmitglieder. Bei einem Kochkurs in der Kochschule von Kai Mehler in Saarbrücken wollten sich die Fraktionsmitglieder daher auch außerhalb der Arbeit besser kennenlernen.Für diesen Anlass stand ein üppiges Menü aus indonesischem Hühnchen-Saté, kanarischer Fischsuppe, afrikanischer Rindertagine (Tagine ist ein afrikanischer Kochtopf) und karibischem Cocos-Mousse-au-Chocolat auf der Karte. Am Herd konnte man die Vorlieben der Politiker erkennen: Pauluhn und der Parlamentarische Geschäftsführer Reinhold Jost ließen das Fleisch von Anfang an nicht aus den Augen. "Ich bin ein Fleischfan. An Weihnachten koche ich selbst. Dann gibt es Roastbeef bei Niedrigtemperatur gegart", erklärt Pauluhn. Seinen Kollegen Jost bezeichnet er als Gourmet-Griller. Der lege alles auf den Rost.

Jost stellte am Donnerstagabend besonderes Durchhaltevermögen beim Zwiebelschneiden unter Beweis. Seine Aufgaben am Herd nahm er sehr ernst. Zeitweise hielt er auch alleine am Kochtopf die Stellung, während die übrigen SPD-Köche schon mal eine Pause einlegten und mit einem Glas Wein die Arbeit der anderen Kollegen begutachteten. Jost schnippelte, würzte und rührte unermüdlich weiter.

Umwelt-Ministerin Anke Rehlinger kam etwas später. Ein Termin habe sie aufgehalten. "Ich bin auch nur gekommen, um zu kontrollieren", lacht sie. Sie habe vollstes Vertrauen in die Kochkünste der Männer. Bei ihr zu Hause muss es in der Küche schnell gehen: "Ich mache gerne Nudelgerichte, zum Beispiel mit Meeresfrüchten. Was Fleisch angeht, bin ich eher für Kurzgebratenes." Wer es in Verhandlungen mit ihr in Zukunft leichter haben möchte, hier ein Tipp: "Man sollte darauf achten, dass ich immer satt bin", sagt Rehlinger. "Dann bin ich ausgeglichener."

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