Die Sache mit dem Rettungsring

Diese Woche am Donnerstag hat die FDP um Hilfe geschrienen – für einen Mann, der am Dienstag ins Wasser gefallen ist. Dass der 37-Jährige in der Nacht zum 1.

Mai an der Berliner Promenade in die Saar stürzte, veranlasste den Vorsitzenden der FDP-Stadtratsfraktion, Friedhelm Fiedler, dazu, eine ganz große Frage zu stellen: "Muss noch mehr passieren?"

Die FDP habe ja schon immer gewarnt: Diese Promenade sei gefährlich. Es werde Zeit, dass die Stadt "Rettungsmittel wie Rettungsringe und Rettungsstangen" an der Promenade anbringe, "um weitere Unglücke dieser Art zu verhindern", sagt Fiedler.

Rettungsringe aufzuhängen, ist sicher nicht verkehrt. Ob sie die Rettung dieses Mannes beschleunigt hätten, ist unklar. Klar ist allerdings: Ein Alkoholverbot hätte den Mann ziemlich sicher vor dem Wasser der Saar geschützt. Die Polizei, die den Mann rausfischte und ins Krankenhaus bringen ließ, teilte nämlich mit, dass der Mann volltrunken gewesen sei. Für Menschen in so einem Zustand ist nicht nur die neue Berliner Promenade gefährlich.

Und so wirkt der Aufschrei der FDP ein wenig so, als hätte sie sich im stürmischen Meer der Wahlumfragen selbst einen Rettungsring gesucht.

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