Die „Rekord-Alm“ ist Geschichte

Landsweiler-Reden · Es war heuer eine Sommeralm der Superlative. Nicht weniger als 36 000 Gäste pilgerten aufs Redener Haldenplateau und genossen die Stimmung. Da konnte beim gestrigen Almabtrieb schon ein wenig Wehmut aufkommen. Bei Alm-Ebi Eberhard Schilling überwog aber klar die Vorfreude auf ein kühles Bad und ein glattes Kinn.

 Mit Mensch und Tier zu Tal: Die fünfte Sommeralm in Reden fand gestern ihr Ende. Foto: Thomas Seeber

Mit Mensch und Tier zu Tal: Die fünfte Sommeralm in Reden fand gestern ihr Ende. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der Alm-Ebi räumte seine Hütte, auf der Bühne wurde abgebaut und am Tiergehege wurden die Lamas angeleint. Nach zehn Tagen Gaudi mit Musik und naturkundlichem Rahmenprogramm für Groß und Klein neigte sich die Sommeralm von SR 3 und dem Landkreis Neunkirchen gestern Nachmittag ihrem Ende zu und man machte sich auf der Halde in Reden bereit für den Almabtrieb.

Noch immer saßen einige Besucher auf den Holzbänken in der Abendsonne, als sich der Abzugs-Trupp versammelte. Ein Hauch von Wehmut wehte über die Alm, doch größer noch war die Freude über die gelungene fünfte Sommeralm: "Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat einwandfrei geklappt, wir kriegen langsam Routine. Und zum ersten Mal hatten wir nur Sonne!", so Jörg Moog, von Beginn an Wirt der Sommeralm. In seinen Augen hat sich die Hitze an der Menge der bestellten alkoholfreien Getränke bemerkbar gemacht. Und natürlich an der Menge der Besucher selbst. Insgesamt 36 000 Besucher hat die Sommeralm verzeichnet - ein absoluter Rekord. Schlagerstar Heino hatte am Donnerstag so viele Fans angelockt, dass man die Halde bei rund 6000 Besuchern aus Sicherheitsgründen hatte dicht machen müssen. Auch der Freitagabend mit den Alligators war mit 4000 Menschen besonders gut besucht.

Dass das Boulevardblatt "Bild" wegen 19 Kreislaufschwächen am Donnerstagabend "Massenkollaps" getitelt hatte, darüber kann Christian Rau, Alm-Projektleiter des Landkreises Neunkirchen, nur lachen: "Natürlich wollen wir, dass es allen Leuten bei uns geht. Aber diese Zahl von Kreislaufschwächen ist bei einer Massenveranstaltung von 6000 Menschen und noch dazu bei diesen Temperaturen absolut normal." Zudem habe an allen zehn Tagen bei den Erste-Hilfe-Leistern, aber auch allen anderen Beteiligten der Alm alles reibungslos geklappt. "Es lief entspannt ab und die Stimmung war super", so Rau und die Pressesprecherin des Landkreises, Nicole Cayrol.

Als der Alm-Ebi, SR-3-Moderator Eberhard Schilling, schließlich das Zeichen zum Almabtrieb gab, hatten sich rund 300 Besucher dem Tross angeschlossen. Den Alm-Ebi freut der Rekord-Erfolg der Alm besonders: "Es gab drei positive Aspekte in diesem Jahr: Wir hatten besonders schönes Wetter, wir hatten ein besonders vielseitiges Programm und ich habe weniger zugenommen als erwartet."

Während die Lamas und Schafe brav mit ihren Führern vom Verein Maltiz mit zu Tal trabten, überlegten es sich vier Ziegen auf halber Strecke anders. Ihnen hat es auf der Alm offenbar so gut gefallen, dass sie kehrt machten und jegliche Versuche, sie abwärts zu scheuchen, ignorierten. Der Alm-Ebi, der die gesamten zehn Veranstaltungstage über in seiner Almhütte gewohnt hatte, hingegen hielt Kurs auf das Tal: "Auf mich warten jetzt eine Badewanne mit kühlem Wasser und eine Rasur."

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