Die Reithalle wurde zum Jazzkeller

Neunkirchen. Wer jemals versucht hat, einem Saxofon einen Ton zu entlocken, der weiß, wie schwierig das ist. Umso beeindruckender war die Vorstellung von Andrzej Olejniczak, der am Samstagabend mit Susan Weinert und ihrem Ehemann Martin in der Stummschen Reithalle auftrat. Susan Weinert Networx-Triomusik der Extraklasse, so wurden sie angekündigt, und das waren sie auch

Neunkirchen. Wer jemals versucht hat, einem Saxofon einen Ton zu entlocken, der weiß, wie schwierig das ist. Umso beeindruckender war die Vorstellung von Andrzej Olejniczak, der am Samstagabend mit Susan Weinert und ihrem Ehemann Martin in der Stummschen Reithalle auftrat. Susan Weinert Networx-Triomusik der Extraklasse, so wurden sie angekündigt, und das waren sie auch. Die Reithalle wurde zum Jazzkeller, voll besetzt, mit einer im Laufe des Abends steigenden Raumtemperatur. Man wähnte sich fast zurückversetzt in alte Zeiten in der legendären Jazzkneipe Gießkanne in Saarbrücken. Tatsächlich spielt das Trio ein Stück mit dem Titel "Gießkanne" als eine Hommage an den damaligen Treffpunkt der Jazzszene. Ein rhythmisches Intro von Martin Weinert am Bass, dann der Einsatz von Susan Weinert an der Gitarre. Diese beiden scheinen in ständigem Dialog miteinander zu stehen, auch ohne Worte.Mit Inbrunst und großer Virtuosität mischt sich der Saxofonist in diesen Dialog ein. Olejniczak, der eigens für dieses Konzert anreiste, wurde in Polen geboren und lebt zurzeit im spanischen Bilbao, wo er als freischaffender Musiker und Dozent an verschiedenen Musikhochschulen arbeitet. Von hoch und schrill bis sanft und dunkel, mal fröhlich, mal melancholisch sind die Klänge, die er mit seinem Saxofon zu spielen vermag. Die Zuhörer wissen sein Spiel zu schätzen. Immer wieder gibt es Applaus nach seinen Einsätzen.

Die meisten Stücke wie "Red and blue", "Your eyes" und "A week in June" stammen aus dem aktuellen Album "Thoughts and memories" und sind Kompositionen von Susan Weinert. Zugegebenermaßen sind ihre eigenwilligen Tonfolgen für den Laien keine leichte Kost, und doch schafft sie es, das Publikum mit ihrem Spiel und ihrer ausdrucksstarken Mimik mitzunehmen. "Die superkonzentrierte Atmosphäre", wie Martin Weinert es formulierte, die während des ganzen Abends in der Reithalle herrschte, ist dafür ein Beweis. iri

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