Die Namen zu Leben erwecken

Im Blieskasteler Stadtteil Bierbach gab es in dieser Woche Ärger um die geplante Namensergänzung in "Bierbach an der Blies". Die neue Bezeichnung soll als Abgrenzung anderer Orte mit gleichem Namen auf das Alleinstellungsmerkmal im Biosphärenreservat Bliesgau hinweisen. Man erhofft sich damit unter anderem einen touristischen Aufschwung

Im Blieskasteler Stadtteil Bierbach gab es in dieser Woche Ärger um die geplante Namensergänzung in "Bierbach an der Blies". Die neue Bezeichnung soll als Abgrenzung anderer Orte mit gleichem Namen auf das Alleinstellungsmerkmal im Biosphärenreservat Bliesgau hinweisen. Man erhofft sich damit unter anderem einen touristischen Aufschwung. Während die CDU auf eine Infoveranstaltung im Juni hinweist, an der allerdings nur wenige Bürger teilnahmen, will die SPD eine Befragung aller Bürger. Eine so grundsätzliche Entscheidung wie die Umbenennung eines Dorfes dürfe nicht ohne Befragung der Einwohner durchgeführt werden. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob die Namensergänzung "an der Blies" identitätsbildend für die meisten Bierbacher ist, wie die SPD dies darstellt. Der Vergleich mit Neualtheim, das wieder Pinningen heißt, hinkt insofern, als hier tatsächlich der Name ein völlig anderer ist. Doch die Stoßrichtung der SPD ist richtig. Eine Stadt oder ein Dorf kann sich noch so viele Marken anheften, auf die Identifikation der Bevölkerung kommt es in der Tat an. Wenn Blieskastel in den Kreis der "gemütlichen Städte" (slow city) aufgenommen werden will, müssen auch alle an einem Strang ziehen, damit aus dem Label ein Erfolgsprodukt wird. Im Falle Bierbach ist es wichtiger, dass die Bürger mit der Bezeichnung Biosphärenreservat Bliesgau etwas anfangen können. Auf Begriffe wie Umweltbildung und -bewusstsein sowie Nachhaltigkeit kommt es eher an, als auf einen Namen oder eine Namensergänzung.

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