Die meisten haben die Karte schon

Saarbrücken. Saarländische Kranken- und Ersatzkassen haben schon jetzt das Gros ihrer Versicherten mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ausgestattet

 Auf der neuen elektronischen Gesundheitskarte muss ein Passfoto des Versicherten abgebildet sein. Foto: dpa

Auf der neuen elektronischen Gesundheitskarte muss ein Passfoto des Versicherten abgebildet sein. Foto: dpa

Saarbrücken. Saarländische Kranken- und Ersatzkassen haben schon jetzt das Gros ihrer Versicherten mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ausgestattet. Wie die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die IKK Südwest und der Ersatzkassen-Verband im Saarland auf SZ-Anfrage mitteilten, erfüllen sie so die Vorgabe der Bundesregierung, bis Ende dieses Jahres mindestens 70 Prozent der Versicherten eine neue Karte zuzuschicken. Zwischen 70 und 90 Prozent der rund 340 000 Versicherten der sechs saarländischen Ersatzkassen haben bereits die neue Karte erhalten, teilte der Sprecher des Ersatzkassen-Verbands, Axel Mittelbach mit. Die Ersatzkassen-Versicherten würden die verschiedenen Möglichkeiten und Hilfen zur Übermittlung des notwendigen Fotos sehr gut annehmen, so Mittelbach. Die Anzahl der Versicherten, die trotz Erinnerungsschreiben und Gesprächen kein Foto eingesandt haben, läge "teilweise unter einem Prozent", hieß es weiter. Die alte Krankenversicherungskarte bleibe jedoch so lange gültig, bis bundesweit alle Versicherten mit der neuen Karte ausgestattet seien, betonte Mittelbach. Für den Fall, dass die alte Karte noch in diesem Jahr ablaufe, so seien die Versicherten von den Ersatzkassen rechtzeitig informiert worden und "haben oder werden zeitnah ihre eGK bekommen". Wer die neue Karte schon hat, könne, um etwa möglichen Missbrauch durch unrechtmäßige Abrechnungen vorzubeugen, die alte Karte an die Kasse zurückschicken oder sie zerschneiden.Bislang hätten 98 000 IKK- Südwest-Versicherte im Saarland eine elektronische Gesundheitskarte bekommen, teilte deren Sprecher Roland Spengler der SZ mit. Das entspräche einer Versicherten-Quote von 70 Prozent. Versicherte, deren Karte abläuft und die noch kein Foto eingeschickt haben, erhielten automatisch eine Krankenversichertenkarte. Übergangsweise würde man beide Karten in den Praxen und Krankenhäusern noch akzeptiert, so Spengler. Die IKK Südwest rät, die alte Versichertenkarte aufzubewahren und zu Arztterminen mitzunehmen. Es könne vorkommen, dass Arztpraxen noch nicht über neue Lesegeräte verfügen.

Bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland seien zurzeit etwa 75 Prozent der saarländischen Versicherten mit der neuen Karte ausgestattet, hieß es. Bis Ende des Jahres plane man allen Versicherten, die ein Bild abgegeben haben, eine neue Karte zuzuschicken. Die Gesundheitskarte erfahre einen sehr hohen Zuspruch, teilte AOK-Sprecher Matthias Held mit. AOK-Kunden könnten entweder ihre alte Karte selbst vernichten oder bei der zuständigen AOK-Geschäftsstelle zurückgeben.

Laut dem Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Saar, Gunter Hauptmann, sind nahezu alle Arzt- und Psychotherapeutenpraxen mit den neuen Karten-Lesegeräten bestückt. "Nicht wenige" Ärzte hätten, so Hauptmann, erhebliche Bedenken wegen des mit der Karte verbundenen Zeitaufwandes und des unzulänglichen Datenschutzes.

AUF EINEN BLICK

Die elektronische Gesundheitskarte unterscheidet sich laut Ersatzkassen-Verband Saar von der Krankenversicherungskarte vor allem in puncto Lichtbild und eingebautem Chip. Das Bild auf der Karte soll möglichen Missbrauch der Karte eindämmen. Zukünftig können Versicherte freiwillig auf der neuen Karte etwa Notfalldaten oder die elektronische Patientenakte speichern. bera

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