Die Mehrheit ist für Dorf im Warndt

Großrosseln. Im Juni 2010 schien noch alles klar: Da beschloss der Großrosseler Gemeinderat, an den drei bisherigen Kindergarten-Standorten in der Kommune festzuhalten, Großrosseln, Dorf im Warndt und Naßweiler. Und an zwei Standorten Neubauten zu errichten, erst in Naßweiler, dann in Dorf im Warndt. Inzwischen hat die Debatte eine andere Wendung genommen

Großrosseln. Im Juni 2010 schien noch alles klar: Da beschloss der Großrosseler Gemeinderat, an den drei bisherigen Kindergarten-Standorten in der Kommune festzuhalten, Großrosseln, Dorf im Warndt und Naßweiler. Und an zwei Standorten Neubauten zu errichten, erst in Naßweiler, dann in Dorf im Warndt. Inzwischen hat die Debatte eine andere Wendung genommen. Mit Blick auf die demografische Entwicklung - sprich: auf sinkende Kinderzahlen - hat Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) vorgeschlagen, die Gemeinde solle sich auf zwei Kindergärten beschränken. Und auf nur einen Neubau - in Dorf im Warndt. Der müsste, um dem Bedarf zu entsprechen, für sieben Gruppen eingerichtet sein, ungewöhnlich groß also; üblich sind nur maximal sechs Gruppen.Energischen Widerspruch bekommt Sozialdemokrat Dreistadt ausgerechnet aus der eigenen Partei. Hans-Werner Franzen, für die SPD im Rat und zudem Ortsvorsteher in Naßweiler (wo übrigens auch Dreistadt wohnt), sagte gestern auf SZ-Nachfrage, er sei nach wie vor dafür, das ursprünglich beschlossene Drei-Standorte-Modell zu verwirklichen. Ohne Kindergarten werde der südliche Teil der Gemeinde - Naßweiler, Emmersweiler und St. Nikolaus - "von positiven Entwicklungen abgehängt". Franzen kritisiert auch das "Schnellverfahren"; für eine so wichtige Entscheidung müsse man sich Zeit nehmen zum Abwägen.

Markus Ernst, Sprecher der SPD-Ratsfraktion, sieht das anders. Eine "deutliche Mehrheit" seiner Fraktion stehe hinter den Vorschlägen des Bürgermeisters, sagt er. Und: "Eine Frage der Finanzierbarkeit" sei es, wie viele Kindergärten es in Großrosseln geben könne.

So ähnlich sehen es auch die Christdemokraten. Sie haben sich - mit ein paar Einschränkungen und Bedingungen - für Dreistadts Vorschlag ausgesprochen; Fraktionschef Helmut Heins hatte das bereits in der vorigen Woche mitgeteilt (wir berichteten).

Noch energischer fällt die Zustimmung der beiden kleineren Gemeinderatsfraktionen aus. Die Linke "steht geschlossen zum Kindergarten-Standort Dorf im Warndt", sagt Fraktionssprecher Norbert Wagner. Für einen Neubau an diesem Standort sprächen allein schon die Kinderzahlen: In Naßweiler würden derzeit 28 Kinder betreut, in Dorf im Warndt hingegen 96, von denen 50 aus dem Ortsteil selbst stammen. Auch die Freien Wähler votieren "für Dorf im Warndt, ganz klar", sagt Fraktionsmitglied Anke Wallé.

Um das Kindergarten-Thema ging es übrigens auch gestern Abend bei einer Naßweiler Bürgerversammlung; eingeladen hatte der Elternausschuss des Kindergartens. > Bericht folgt.

Am Donnerstag, 2. Februar, tagt der Großrosseler Gemeinderat um 18 Uhr im großen Saal der Rosseltalhalle.

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