Die Mär vom ersten Foul-Spiel

Das war mein erstes Foul! Diesen entrüsteten Vorwurf hört man Woche für Woche auf den Fußball-Plätzen. Spieler, die für ihr angeblich erstes Vergehen gleich die Gelbe oder sogar Rote Karte gezeigt bekommen, regen sich jedes Mal mächtig auf. Wie zuletzt der Kamil Czeremurzynsky von den SF Köllerbach im Oberliga-Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen (0:3)

Das war mein erstes Foul! Diesen entrüsteten Vorwurf hört man Woche für Woche auf den Fußball-Plätzen. Spieler, die für ihr angeblich erstes Vergehen gleich die Gelbe oder sogar Rote Karte gezeigt bekommen, regen sich jedes Mal mächtig auf. Wie zuletzt der Kamil Czeremurzynsky von den SF Köllerbach im Oberliga-Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen (0:3). 60 Minuten hatte der Köllerbacher hart aber fair gespielt. Dann brachte Czeremurzynsky an der Mittellinie den Ludwigshafener Manuel Maier von hinten mit gestrecktem Bein zu Fall. Schiedsrichter Sören Müller aus Oberneisen zückte sofort den roten Karton.Immer wieder werden Schiedsrichter in Lehrabenden darauf hingewiesen, in welchen Fällen es zwingend vorgeschrieben ist, Karten zu zeigen. Ein Einsteigen von hinten ist so ein Fall. Dafür gibt es Rot. Tut der Schiedsrichter das nicht und ist ein Beobachter da, geht es ihm an den Kragen. Insofern hatte Müller in Köllerbach keine andere Wahl. Wir kennen uns im Fußball-Regelwerk gut aus. Und deshalb darf man uns glauben, dass nirgendwo in Regelbüchern geschrieben steht, das erste Foul sei frei. Spieler und Trainer jedoch glauben wider besseres Wissen an diese Mär. Wir wollen deshalb einmal einen deutlich überzogenen Vergleich wagen: Wenn ein Dieb sagt, "Das war doch mein erster Diebstahl!" - lässt ihn die Polizei dann laufen?

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