Die Liebe in allen ihren Ausprägungen besungen

St. Wendel. "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan." Dieser Schlussvers aus Goethes "Faust II" ist der Titel des neuen Programms des Ensembles Stimmgewand(t), das in der evangelischen Stadtkirche präsentiert wurde

St. Wendel. "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan." Dieser Schlussvers aus Goethes "Faust II" ist der Titel des neuen Programms des Ensembles Stimmgewand(t), das in der evangelischen Stadtkirche präsentiert wurde. Dabei ging es nicht, wie Ensembleleiter Alexander Wendt betonte, um Geschlechterkonflikte, sondern um das Weibliche als urbildliche Anziehungskraft und kosmisches Prinzip. Entsprechend kontrastreich war die Liederauswahl. Sie reichte von romantischer bis hin zu zeitgenössischer Chormusik und umfasste sowohl Kirchenmusik wie Anton Bruckners "Marienlieder" und "Ave maris stella" von Trond Kverno, als auch anrührende Filmmusik in Form von "Lenas Sang- Fly with me" aus "Wie im Himmel". Ebenso vertreten waren Johannes Brahms und Hugo Distler, von denen sich der Bogen weiter bis hin zu einer Vertonung aus dem Hohelied Salomos des israelischen Komponisten Tzvis Sherf. Doch egal, welches Stück die 20 Sängerinnen und Sängern des Ensembles vortrugen, immer waren es die zahlreichen Ausdrucksformen der Liebe, die den Zuhörern präsentiert wurden: Gottes Liebe zu den Menschen, die menschliche Sehnsucht nach dem Göttlichen, die Liebe der Menschen untereinander und die Verbundenheit mit der Natur. Das Ewig-Weibliche als das ewig Verbindende. Ensembleleiter Wendt gab vor jedem Stück eine kleine Einweisung. Einen besonderen Höhepunkt bildete die Improvisation "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis". Wie mittlerweile in all seinen Konzerten üblich, erfand das Ensemble Stimmgewand(t) auch dieses Mal ein Stück, das erst im Moment des Vortrags entstand. "Wir wissen selbst nicht, wie das Stück enden wird", versicherte Wendt den Zuhörern im Voraus. Das Ergebnis war ein Spiel mit Harmonien, das mit den letzten Worten aus "Faust II" unterlegt wurde. Im Rahmen des Konzertes fand außerdem auch eine Ausstellung mit den Bildern des Künstlers Axel Link zum Thema des "Ewig-Weiblichen" statt, sodass Musik und Malerei anregend aufeinander einwirken konnten. Belohnt wurde der abwechslungsreiche Konzertabend des Ensembles Stimmgewand(t) mit viel Applaus und stehenden Ovationen seitens des Publikums. sick

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