Die Leitpfosten bleiben, wo sie sind

Saarbrücken. Der Pilotversuch des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) zum Abbau von Leitpfosten an Landstraßen ist gescheitert. Der öffentliche Druck gegen das Projekt wurde zu groß. Nachdem Verkehrsexperten bereits ihre Bedenken geäußert hatten (wir berichteten), flatterte dem Verkehrsministerministerium am Freitag nun auch eine Resolution des Ortsrates aus Niedaltdorf ins Haus

Saarbrücken. Der Pilotversuch des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) zum Abbau von Leitpfosten an Landstraßen ist gescheitert. Der öffentliche Druck gegen das Projekt wurde zu groß. Nachdem Verkehrsexperten bereits ihre Bedenken geäußert hatten (wir berichteten), flatterte dem Verkehrsministerministerium am Freitag nun auch eine Resolution des Ortsrates aus Niedaltdorf ins Haus. Wie angekündigt, hatte der LfS auf der L354 zwischen Niedaltdorf und Ittersdorf (Gemeinde Wallerfangen) bis zur Bundesgrenze nach Frankreich die Leitpfosten entfernt. "Wir sehen in der Aktion einen schlimmen Eingriff in die Sicherheit des Straßenverkehrs", heißt es in der Begründung des Ortsrates."Das saarländische Verkehrsministerium hat heute mit dem LfS vereinbart, den auf der L354 zwischen Ittersdorf und dem Ortseingang von Niedaltdorf geplanten Pilotversuch nicht weiterzuverfolgen", teilte das SPD geführte Ministerium auf Anfrage der SZ mit. Dabei wollte der LfS mit seinem Vorhaben in Zukunft Geld einsparen. Allein die Beschaffungskosten für das Saar-Straßennetz bezifferte der Landesbetrieb auf etwa 1,6 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für Mäharbeiten oder für die Reinigung und Wiederanbringung von Reflektoren nach Bruch oder Diebstahl, das Aufstellen der Pfosten nach Räumeinsätzen im Winterdienst oder aber auch Instandsetzungskosten für neue Leitpfosten, die nach Unfällen oder wegen Vandalismus ersetzt werden müssen.

Anstelle von Leitpfosten sollten reflektierende Randmarkierungen auf der Straßendecke aufgetragen werden. Eine kostengünstigere Lösung. "Bei Schnee und schlechten Witterungsbedingungen, wie Nebel zum Beispiel, wäre die Markierung nur schwer zu erkennen", beanstandete der Ortsrat. Das Gremium war sich einig, dass die Leitpfosten auf der Pilotstrecke in der Vergangenheit bereits schwere Unfälle verhindert haben. Und aus Kostengründen auf die Sicherheit zu verzichten, sei unverantwortlich. "Das Leben und die Gesundheit der Verkehrsteilnehmer dürfen durch zweifelhafte Modellversuche nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden", heißt es in der Resolution.

Dem LfS läge es fern, Autofahrer zu verunsichern oder gar den Eindruck zu erwecken, zu Lasten der Verkehrssicherheit sparen zu wollen, erklärte das Ministerium. "Um weitere Irritationen zu vermeiden, verzichtet der LfS daher in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und mit Rücksicht auf die öffentliche Debatte auf die Fortsetzung des Pilotversuches und wird die Leitpfosten wieder am bisherigen Standort installieren", hieß es.

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