Die Kirchenglocken läuten wieder

Grügelborn. Als vor einiger Zeit der Glockenstuhl im Turm der Grügelborner Pfarrkirche gewartet werden sollte, bekamen die Handwerker einen Schreck. Witterungseinflüsse, Materialermüdung und das beträchtliche Alter hatten ihm stark zugesetzt. Die Schweißnähte an den Glockenjochen waren aufgeplatzt, die Läutemaschine über 40 Jahre alt. Ungesichert war der Aufstieg zur Glockenstube

 Bei der Besichtigung des neuen Glockenstuhls: Von links, Ortsvorsteher Joachim Bonenberger, Verwaltungsrat Hans-Albert Alles, Pastor Hanno Schmitt. Foto: Pfarrei

Bei der Besichtigung des neuen Glockenstuhls: Von links, Ortsvorsteher Joachim Bonenberger, Verwaltungsrat Hans-Albert Alles, Pastor Hanno Schmitt. Foto: Pfarrei

Grügelborn. Als vor einiger Zeit der Glockenstuhl im Turm der Grügelborner Pfarrkirche gewartet werden sollte, bekamen die Handwerker einen Schreck. Witterungseinflüsse, Materialermüdung und das beträchtliche Alter hatten ihm stark zugesetzt. Die Schweißnähte an den Glockenjochen waren aufgeplatzt, die Läutemaschine über 40 Jahre alt. Ungesichert war der Aufstieg zur Glockenstube. Es gab lediglich einfache Stahlleitern. Hinzu kam, dass der Glockenstuhl damals viel zu eng in den Turm eingepasst worden war, so dass die Wände durch die Schwingungen bereits Schäden aufzeigten. Rasch musste gehandelt werden. Eine Reparatur des Glockenstuhls wäre zu kostspielig und auch wenig effektiv gewesen. Ein neuer musste angeschafft werden. Die ermittelten Kosten einschließlich der erforderlichen Nebenarbeiten beliefen sich auf 64797 Euro, eine harte Nuss für die Pfarrgemeinde. Die beauftragte Firma machte sich unverzüglich an die Arbeit. Zwei Glocken wurden herabgelassen und zwei weitere an der Decke aufgehängt, um den alten Glockenstuhl ausbauen zu können. Der neu aus Eichenholz angefertigte wurde so gelagert und befestigt, dass eine Übertragung der Schwingungen auf den Turm beim Läuten künftig nicht mehr möglich ist. Weitere Arbeiten kamen hinzu. Die elektrische Anlage einschließlich der Läutemaschine und der Läuteräder wurden ersetzt, hölzerne Glockenjoche eingebaut und Klöppel neu gegossen. Die Schalllamellen an der Außenseite des Turmes mussten ausgetauscht werden. Jetzt ist auch der Aufstieg zur Glockenstube über neue und sichere Leitern möglich. Wie in Grügelborn üblich wurde auch ehrenamtlich im Glockenturm gearbeitet, um Kosten zu sparen. Arno Fuchs, Fabian Alles und Hans-Albert Alles leisteten rund 50 Arbeitsstunden und arbeiteten dem beauftragten Unternehmen zu. Von den Gesamtkosten über 64797 Euro hat das Bistum Trier einen Zuschuss von 24200 Euro genehmigt. Als Eigenanteil verbleiben der Pfarrgemeinde 40597 Euro. Viele Spenden sind bisher für den Glockenstuhl eingegangen. Die Gemeinde Freisen hat 5000 Euro gegeben und die saarländische Staatskanzlei 4000 Euro. Die Tombola beim Nikolausmarkt ergab in diesem Jahr 800 Euro. Schon 2007 war der gesamte Erlös dieses Marktes von 2000 Euro in den Glockenstuhl geflossen. Bei den monatlichen Kollekten haben die Gläubigen ebenfalls reichlich gespendet. Derweil bleiben noch 23753 Euro zu finanzieren. Wenn in der Christmette am Heiligen Abend um 18 Uhr das "Gloria in excelsis Deo" erklingt, werden die Glocken nach langem Schweigen wieder feierlich erklingen. "Ihr Klang erinnert die Gläubigen immer wieder daran, in der Hektik des Alltags Gott nicht zu vergessen und ihm Dank zu sagen", sagte Pastor Hanno Schmitt. gtr

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